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Astronomie
Himmelskarussell in Karlsruhe

Aufgrund des Dopplereffekts erscheint Licht von Sternen und Galaxien, die sich von uns entfernen, rötlicher - und bläulicher, wenn sie uns näher kommen. Daher zerlegen Astronomen das Licht der Himmelskörper in seine Wellenlängen, um mehr über deren Bewegung zu erfahren.

Von Dirk Lorenzen | 13.07.2015
    Abend für Abend kreist jetzt in Karlsruhe das Himmelskarussell
    Abend für Abend kreist jetzt in Karlsruhe das Himmelskarussell (Daniel T. Braun)
    Im Alltag ist uns der Dopplereffekt akustisch vertraut: Ein vorbeifahrendes Autos klingt erst höher und dann wieder tiefer. Der aus dem Schwarzwald stammende Künstler Tim Otto Roth macht nun die optischen Effekte des Weltalls hörbar.
    Sein Himmelskarussell besteht aus zwölf Ketten, an denen jeweils drei Licht- und Klangkugeln hängen. Oben rote, in der Mitte weiße und unten blaue. Aus den Lautsprechern der Kugeln kommen reine Sinus-Töne.
    Fängt das Karussell an, sich zu drehen, kreisen die leuchtenden Kugeln über dem Betrachter. Die Installation ist zehn Meter hoch und hat eine Spannweite von sechzehn Metern.
    Man kann sich unter dem Karussell frei bewegen. Durch den Dopplereffekt verändert sich ständig der Klangeindruck. Nur wer genau unter dem Zentrum des Karussells steht, hört immer das gleiche.
    An allen anderen Stellen werden die Töne stets höher und tiefer. Das Auf und Ab der Sphärenmusik macht die Dynamik des Kosmos sinnlich erfahrbar.
    Zum zweiten Mal arbeitet Tim Otto Roth mit dem Team des Hubble-Weltraumteleskops zusammen. Das Himmelskarussell war Ende April zum 25. Geburtstag des Instruments in dessen Heimatstadt Baltimore zu sehen.
    Jetzt steht es auf dem Friedrichsplatz in Karlsruhe - dort rotiert und klingt es jeden Abend noch bis zum27. September.