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Astronomie
Himmlische Familie

Einer der hellsten Sternhaufen des gesamten Himmels ist NGC 3293. Er besteht aus etwa fünfzig Sternen und ist bei guten Sichtbedingungen sogar mit bloßem Auge zu erkennen.

Von Dirk Lorenzen | 26.10.2014
    Der Sternhaufen NGC 3293 im Schiffskiel
    Der Sternhaufen NGC 3293 im Schiffskiel (ESO)
    Leider befindet sich dieses wunderschöne Objekt im Sternbild Schiffskiel und ist daher von unseren Breiten aus nicht zu sehen. Für Astronominnen und Astronomen sind solche Haufen ideale Labore, um etwas über die Entwicklung der Sterne zu lernen.
    Denn alle Sterne des Haufens sind aus derselben riesigen Gas- und Staubwolke entstanden - sie sind also in etwa gleich alt und bestehen aus den gleichen chemischen Stoffen.
    Sie unterscheiden sich lediglich in ihrer Masse, was ihnen zum Teil direkt anzusehen ist. Eine Aufnahme mit einem Teleskop der Europäischen Südsternwarte La Silla zeigt, dass die meisten Sterne des Haufens weiß-bläulich leuchten. Ein Stern ist allerdings auffallend orange-rot.
    Das 2,2-Meter-Teleskop auf La Silla bei Sonnenuntergang
    Das 2,2-Meter-Teleskop auf La Silla bei Sonnenuntergang (ESO)
    Er ist bereits zum roten Riesen geworden und steht kurz vor dem Ende seines Lebens. Somit muss er etwa die zehnfache Masse der Sonne haben.
    Solche Sterne strahlen in der Blüte ihres Lebens fast zehntausendmal heller als die Sonne, haben aber auch entsprechend schnell ihren Brennstoffvorrat verbraucht. Der Rote Riese wird bald als Supernova explodieren, während viele seiner Geschwister noch lange weiter leben.
    Im Laufe von einigen Hundert Millionen Jahren wird sich dieser Haufen auflösen. Denn die gegenseitige Anziehung ist bei solchen Gruppierungen nicht sehr stark. Die Sterne gehen dann alle ihre eigenen Wege und verlieren sich in den Weiten der Milchstraße.