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Astronomie
Himmlische Gene

In der Natur gibt es gut einhundert verschiedene chemische Stoffe. Doch nur drei dieser Elemente sind unmittelbar nach dem Urknall entstanden: Wasserstoff, Helium und Lithium.

Von Dirk Lorenzen | 25.03.2014
    Alles andere wurde später in Sternen geschmiedet - auch die für unser Leben so wichtigen Elemente Kohlenstoff, Sauerstoff und Eisen. Am Ende ihres Daseins schleudern Sterne einen großen Teil ihres Materials hinaus ins All und liefern so den Rohstoff für die nächsten Generationen von Sternen und Planeten.
    Kohlenstoff besitzt die einzigartige Fähigkeit, lange und sehr komplexe Moleküle zu bilden. Die wichtigsten Elemente, mit denen Kohlenstoff auf der Erde Verbindungen eingeht, sind Wasserstoff, Stickstoff und Sauerstoff.
    Sie bilden gemeinsam eine Vielzahl von Molekülen, ohne die es Leben, wie wir es kennen, nicht gäbe - etwa die Desoxyribonukleinsäure, der Stoff, aus dem die Gene sind.
    Interessant ist ein Blick auf die Häufigkeit der Elemente im Weltall: 91 Prozent aller Teilchen im Sonnensystem sind Wasserstoffkerne. Helium liegt mit knapp neun Prozent auf Platz zwei.
    Wie der Wasserstoff hat es sich größtenteils kurz nach dem Urknall gebildet - aber Helium entsteht auch im Innern der Sterne. Es ist gewissermaßen die Asche, die beim "Verbrennen" des Wasserstoffs übrig bleibt - und eine wichtige Zwischenstufe, um schwerere Elemente zu bilden.
    Auf Platz drei und vier der himmlischen Chemie-Hitparade kommen schon Sauerstoff und Kohlenstoff. Ihr Anteil liegt zwar bei nur 0,6 und 0,3 Promille, aber diesem "Hauch" verdanken wir unsere Existenz.