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Astronomie
Himmlisches Happyend

Viele Sternbilder am Himmel haben ihren Hintergrund in alten Sagen und Mythen. Ab etwa 22 Uhr erzählt der Südosthimmel jetzt wieder ein packendes Familiendrama.

Himmlisches Happyend | 21.10.2014
    Es spielt im alten Äthiopien, regiert vom Königspaar Kepheus und Kassiopeia. Die eitle Königin prahlte, sie sei noch schöner als die Meeresnymphen. Diese sannen auf Rache und animierten den Meeresgott Poseidon, das Seeungeheuer zu schicken, um die Küstenstriche Äthiopiens zu verwüsten.
    Einem Orakelspruch folgend kettete König Kepheus seine Tochter Andromeda an einem Felsen an, um sie dem Monster zu opfern und so das Reich zu retten. Gerade als das Untier die arme Tochter verschlingen wollte, eilte Perseus auf den geflügelten Sandalen herbei, die er von Merkur geliehen hatte.
    Er hielt dem Ungeheuer das abgeschlagene Haupt der Medusa hin. Bei dessen Anblick wird jeder zu Stein - und das Monster versank im Meer. Andromeda und Perseus heirateten und leuchten bis heute am Himmel, wie die anderen Beteiligten auch.
    Die Kassiopeia ist das berühmte Himmels-W, das jetzt fast im Zenit leuchtet. Daneben befindet sich der Kepheus, der wie ein Haus vom Nikolaus aussieht.
    Andromeda ist die Kette drei gleich heller Sterne unterhalb des W. Der Perseus ist ein Sternbogen links der Andromeda und sieht aus wie ein umgedrehtes Ypsilon. Das Seeungeheuer steht als Walfisch über dem Südosthorizont.
    Merkur hat seine Sandalen inzwischen wieder - und beeilt sich, in einigen Tagen ebenfalls am Himmel dabei zu sein. Aber leider nicht mitten in der Familiensaga, sondern morgens am Osthimmel.