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Astronomie
Hunderte neue Sterne pro Jahr

Dass auch Sterne nicht ewig leben, wissen die Astronomen seit Längerem. Ebenso wenig sind alle Sterne gleichzeitig entstanden. Die Forscher nehmen an, dass in unserer Galaxis, einem System aus mehreren hundert Milliarden Sternen, jedes Jahr ein Mehrfaches der Sonnenmasse zu neuen Sternen geformt wird.

Von Hermann-Michael Hahn | 21.05.2015
    Damit ist die Milchstraße - zumindest derzeit - ein eher schwacher Sternenproduzent. Es gibt Spiralgalaxien, in denen die Geburtenrate etliche dutzend- oder gar mehrere hundertmal größer ist.
    Solche Systeme nennen die Astronomen Starburst-Galaxien, weil die Sternentstehung dort regelrechte Ausbrüche erlebt.
    Mit dem unter anderem von der Europäischen Südsternwarte ESO betriebenen Atacama Large Millimeter Array ALMA haben Forscher jetzt nach den Ursachen für solche Starburst-Episoden im Leben einer Galaxie gesucht.
     Die Starburst-Galaxie NGC 253, fotografiert im sichtbaren Licht
    Die Starburst-Galaxie NGC 253, fotografiert im sichtbaren Licht (ESO)
    Dabei richteten sie ihr Augenmerk auf die Sculptor-Galaxie NGC 253 im Sternbild Bildhauer. Mit einer Entfernung von elfeinhalb Millionen Lichtjahren ist sie eine der nächsten Starburstgalaxien.
    Wie die Forscher herausfanden, sind die Gas- und Staubwolken in den Sternentstehungsregionen der Sculptor-Galaxie besonders massereich und ungewöhnlich dicht.
    Damit enthalten sie wesentlich mehr Materie als normale Sternentstehungsregionen der Milchstraße. Außerdem enthüllte ALMA deutlich heftigere Strömungen innerhalb der Gas- und Staubwolken.
    Was allerdings die Heftigkeit der Sternentstehung in der Sculptor-Galaxie ausgelöst hat, bleibt vorerst offen. Denn es gibt keine Anzeichen für eine Kollision mit einer anderen Galaxie.