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Astronomie
Indischer Testflug

Etwas im Schatten der großen Weltraummächte USA, Russland und China verfolgt Indien ein sehr ambitioniertes Raumfahrtprogramm. Vor kurzem wurde die neue GSLV-3-Rakete erfolgreich getestet.

Von Dirk Lorenzen | 29.04.2015
    Vom Weltraumzentrum Satish Dhawan, nördlich von Chennai an Indiens Ostküste gelegen, hob die 630 Tonnen schwere Rakete zu einem Suborbitalflug ab.
    Denn der Flug diente nur der Erprobung der ersten beiden Raketenstufen. Anfangs sorgten zwei Feststoffraketen für die Beschleunigung bis in den Überschallbereich.
    Nach dem Abtrennen der ausgebrannten Feststoffraketen zündete die zweite Stufe, die flüssiges Hydrazin als Treibstoff nutzt. Die Oberstufe mit flüssigem Wasserstoff und Sauerstoff ist noch in Bau - während des Fluges war nur ein mechanisches Modell montiert.
    Die beiden ersten Stufen arbeiteten planmäßig - und so führte die indische Weltraumbehörde noch ein weiteres Experiment durch: In 127 Kilometern Höhe trennte sich ein Testmodell einer bemannten Raumkapsel ab.
    Die indische Testkapsel nach der Wasserung
    Die indische Testkapsel nach der Wasserung (ISRO)
    Die Kapsel stürzte zurück zur Erde und landete von Fallschirmen gebremst sicher im Golf von Bengalen. Beim Wiedereintritt wurde nur der Hitzeschild der Kapsel getestet. Menschen können darin noch lange nicht Platz nehmen.
    Doch dieser Flug zeigt, wie zielgerichtet Indien sein Weltraumprogramm entwickelt. In zwei Jahren soll die GSLV-3-Rakete erstmals ins All starten.
    Mittelfristig will Indien alle seine Kommunikations- und Forschungssatelliten selbst in die Umlaufbahn hieven - und in gut zehn Jahren könnten erstmals auch indische Astronauten ins All vordringen.