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Astronomie
Jupiter spielt Doppelstern

Käme es heute oder morgen zu einer totalen Sonnenfinsternis, so fiele direkt über der Sonne ein heller Lichtpunkt auf. Denn Jupiter steht heute Nacht - von der Erde aus gesehen - fast genau hinter der Sonne.

Von Dirk Lorenzen | 26.08.2015
    Jupiter und die Sonne stehen jetzt dicht an dicht im Löwen
    Jupiter und die Sonne stehen jetzt dicht an dicht im Löwen (Foto: Stellarium)
    Derzeit bilden Jupiter, Sonne und Erde also eine gerade Linie im All. Die Sonne steht zwischen den beiden Planeten.
    Jetzt ist auch Jupiters Abstand am größten, denn die Entfernungen der beiden Planeten von der Sonne addieren sich: Im Moment trennen rund 950 Millionen Kilometer Jupiter und die Erde. In der günstigsten Stellung ist es ein Drittel weniger.
    Rund um die Sonnenpassage ist ein Planet für einige Zeit nicht zu beobachten, weil er mit der Sonne am hellen Tageshimmel steht. Das gilt auch für Jupiter: Zuletzt war er vor gut einem Monat in der Abenddämmerung auszumachen.
    Gäbe es auf Jupiter oder seinen Monden Astronauten, so könnten die derzeit nicht die Erde sehen - denn vom Jupiter aus betrachtet steht die Erde hinter der Sonne und bleibt im Strahlenkranz verborgen.
    Jupiter ist mit Abstand der größte Planet. Er vereint mehr Masse als alle anderen Planeten, Monde und Asteroiden zusammen. Hätte Jupiter bei der Entstehung des Sonnensystems vor viereinhalb Milliarden Jahren etwas mehr Glück gehabt, wäre aus ihm ein Stern geworden.
    Wie die Sonne besteht er größtenteils aus Wasserstoff und Helium. Aber er hat zu wenig Masse. Mit 70 mal mehr Materie hätte er das Kernfeuer im Innern gezündet. Dann würden wir in einem Doppelsternsystem leben und könnten Jupiter auch heute sehen: als kleinen rötlichen Stern neben der Sonne.