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Astronomie
Jupiter strahlt die ganze Nacht

Heute Abend um 19.20 Uhr befindet sich der Riesenplanet Jupiter in Opposition zur Sonne - er steht ihr an unserem Himmel also genau gegenüber. Anders gesagt: Die Erde überquert heute Abend die Linie zwischen Sonne und Jupiter.

Von Dirk Lorenzen | 06.02.2015
    Somit geht Jupiter dann auf, wenn die Sonne untergeht - und sinkt selbst unter den Horizont, wenn sich die Sonne wieder zeigt. Der Planet ist die ganze Nacht hindurch zu sehen.
    Außerdem erreicht er heute seine größte Helligkeit und die geringste Entfernung zur Erde, 650 Millionen Kilometer. Das Licht braucht für diese Strecke 34 Minuten. Wer Jupiter genau um zwanzig nach sieben beobachtet, sieht ihn also so, wie er um 18.46 Uhr ausgesehen hat.
    Die vier größten Monde Jupiters hat schon Galileo Galilei vor mehr als vierhundert Jahren beobachtet. Io, Europa, Ganymed und Kallisto führen genau zur Opposition ein schönes Schauspiel auf: Alle vier stehen auf der linken Seite des Planeten - und zwar die ganze Nacht über.
    Kurz vor 20 Uhr bedeckt Europa Ganymed für einige Minuten - die beiden Monde verschmelzen dann zu einem Punkt. Noch bis zum Sommer bedecken und verfinstern sich die vier großen Monde gegenseitig.
    Zu solchen Ereignissen kommt es nur zweimal während eines Umlaufs Jupiters um die Sonne - also alle fünfeinhalb Jahre. Die Sonne steht dann genau in der Bahnebene der Monde.
    Jupiter zeigt sich die ganze Nacht hindurch als strahlend weißer Lichtpunkt im Grenzgebiet von Krebs und Löwe. Er ist das hellste Gestirn nach Sonne, Mond und Venus.