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Astronomie
Kaum Tränen des Laurentius

In den kommenden beiden Nächten huschen wieder viele Sternschnuppen über den Himmel. Der Meteorschwarm der Perseiden erreicht sein Maximum - doch das helle Mondlicht wird die meisten überstrahlen.

Von Dirk Lorenzen | 11.08.2014
    Bei idealen Bedingungen zeigen sich bis zu hundert Exemplare pro Stunde. Gegen den noch fast vollen Mond können sich aber vermutlich nur ein bis zwei Dutzend durchsetzen.
    Was da am Himmel aufleuchtet, sind kleine Steinchen, die der Komet Swift-Tuttle auf seiner Bahn hinterlassen hat. Jedes Jahr im August kreuzt die Erde die Kometenbahn.
    Dann dringen einige Steinchen mit einem Tempo von gut 200.000 Kilometern pro Stunde in die Atmosphäre ein, was wir als Sternschnuppen sehen. Weil sie aus dem Sternbild Perseus zu kommen scheinen, sprechen die Astronomen von den Perseiden.
    Der Legende nach sind es die Laurentius-Tränen. Denn das Maximum der Sternschnuppen beginnt genau am 10. August, dem Todestag des Märtyrers Laurentius. Er war im Jahr 258 in Rom verbrannt worden - seine heißen Tränen schießen noch immer über das Firmament.
    Die frühesten überlieferten Beobachtungen stammen aus China und sind gut zweitausend Jahre alt. Zur Zeit des Laurentius gab es die Perseiden also schon - und an seinem Todestag stand nur eine abnehmende Mondsichel am Himmel.
    Heute gelten Sternschnuppen als Glücksbringer: Bei ihrem Anblick darf man sich etwas wünschen. Blicken Sie einfach in den kommenden Nächten mit etwas Geduld hoch an den Osthimmel. Leider sorgt der Mond dafür, dass die Wunschlisten nicht allzu lang werden.