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Astronomie
Kein Ausweichquartier für die Menschheit

Der Stern Tau Ceti spielt bei der Suche nach der zweiten Erde eine besondere Rolle. Dieser Stern im Walfisch ist rund zwölf Lichtjahre entfernt und zählt zu den wenigen sonnenähnlichen Sternen in unserer Nähe.

17.08.2015
    Das System Tau Ceti im Vergleich zum Sonnensystem
    Das System Tau Ceti im Vergleich zum Sonnensystem (NASA)
    Nicht zuletzt deshalb war er vor 55 Jahren ein Ziel von Projekt Ozma, der ersten gezielten Suche nach künstlichen Radiosignalen aus dem Kosmos.
    Vor drei Jahren nun fanden Astronomen in den Messungen zur Suche nach Planeten um Tau Ceti Hinweise darauf, dass dieser Stern von mindestens fünf größeren Objekten umkreist wird. Schon vorher hatte man einen ausgedehnten Staubring gefunden, der viele Kometen und Asteroiden enthalten musste.
    Bei den Planeten sollte es sich um sogenannte Supererden handeln, Gesteinsplaneten mit rund zwei- bis sechsfacher Erdmasse. Mindestens einer davon sollte sich in der habitablen Zone des Sterns bewegen.
    Der Stern Tau Ceti steht morgens um 4 Uhr tief über dem Südosthorizont
    Der Stern Tau Ceti steht morgens um 4 Uhr tief über dem Südosthorizont (Stellarium)
    Jetzt haben Geophysiker und Astronomen der Universität von Arizona die Hoffnung gedämpft, dass dieser Planet wirklich bewohnt ist.
    Zum einen befindet er sich bestenfalls seit einer Milliarde Jahre in der lebensfreundlichen Zone von Tau Ceti, seit nämlich dieser Stern im Zuge seiner Entwicklung langsam wärmer geworden ist.
    Zum anderen enthält Tau Ceti sehr viel mehr Magnesium als die Sonne, und das dürfte auch für seine Gesteinsplaneten gelten.
    Dann aber wäre deren mineralogische Zusammensetzung völlig anders als bei der Erde, was nicht ohne gravierende Folgen für Vulkanismus und Plattentektonik wäre - zwei Prozesse, die die Entwicklung des Lebens auf unserem Planeten nachhaltig beeinflusst haben.