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Astronomie
Kein Komet, aber viele Weihnachtssterne

Kaum eine Krippenszene oder Weihnachtsdekoration kommt ohne den berühmten Stern von Bethlehem aus, der der Legende nach den Magiern aus dem Morgenland den Weg gewiesen hat.

Von Dirk Lorenzen | 20.12.2014
    Zumeist ist ein Komet als vermeintlicher Weihnachtsstern zu sehen, was auf den italienischen Maler Giotto di Bondone zurückgeht. Er hatte 1304 in einem Fresko einen wunderbaren Kometen über die Weihnachts-Szenerie gesetzt.
    Im vergangenen Jahr hatten die Sternfreunde tatsächlich auf einen Weihnachtskometen gehofft. Allerdings löste sich Komet ISON beim engen Vorbeiflug an der Sonne auf - einen Monat vor Weihnachten.
    Lange Zeit galt das enge Treffen der Planeten Jupiter und Saturn im Jahr -7 als biblischer Stern von Bethlehem. Aber auch das wird nicht mehr ernsthaft diskutiert.
    Es ist längst klar, dass es sich beim Weihnachtsstern um eine mystische Ausschmückung der Geschichte handelt - ohne realen astronomischen Hintergrund.
    Daher sind in den kommenden mondlosen und daher schön dunklen Nächten alle Sterne irgendwie Weihnachtssterne: Im Innern der Großstädte mögen ein paar Dutzend zu sehen sein, auf dem Land dagegen einige Tausend.
    Und für alle, die doch etwas himmlische Legende brauchen: Jupiter geht gegen 21 Uhr auf und zieht im Laufe der Weihnachtsnächte hoch über das Firmament.
    Um sieben Uhr steht er im Westen - dann zeigt sich tief über dem Südosthorizont auch sein Pendant Saturn.
    Im Jahr 2020 hat Jupiter Saturn eingeholt und beide leuchten wieder dicht nebeneinander. Legendär - pünktlich zu Weihnachten.