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Astronomie
Kölner Kometenlandung

In einem unscheinbaren zweistöckigen Gebäude auf dem Gelände des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt DLR in Köln-Porz herrscht in diesen Tagen große Anspannung: Im Rosetta-Lander-Kontrollzentrum bereitet sich das Team auf das Raumfahrtereignis des Jahres vor.

Von Dirk Lorenzen | 02.11.2014
    Der Philae-Lander auf der Oberfläche des Kometen (Zeichnung)
    Der Philae-Lander auf der Oberfläche des Kometen (Zeichnung) (ESA)
    In wenigen Tagen soll die Landeeinheit Philae auf dem Kern des Kometen Tschurjumow-Gerasimenko aufsetzen. Philae ist derzeit noch mit der Sonde Rosetta vereint, die seit drei Monaten den Kometen umkreist.
    Während die Aktivitäten der Muttersonde vom Europäischen Weltraumkontrollzentrum ESOC in Darmstadt aus gesteuert werden, ist für den Betrieb und die Kontrolle der Landesonde das DLR in Köln zuständig.
    Das Team um den Forscher Stephan Ulamec programmiert jetzt Philae und geht den geplanten Abstieg immer wieder durch. Philae soll sich in etwa zwanzig Kilometern Höhe über dem Kometen von Rosetta trennen.
    In gut sieben Stunden manövriert die Sonde vorsichtig an den etwa vier Kilometer großen Eisbrocken heran und setzt dann auf seiner Oberfläche auf.
    Die Daten aus dem Kölner Kontrollzentrum laufen via Darmstadt über große Radioantennen in Argentinien oder Australien zur Sonde und zurück. Die lichtschnellen Signale brauchen wegen der großen Entfernung von Rosetta und Philae für einen Weg fast eine halbe Stunde.
    Die Landung ist für den Mittwoch der übernächsten Woche geplant - das ist der 12.11. Pünktlich zum Beginn der Karnevalssession also soll von Köln aus das größte Abenteuer der Kometenforschung gelingen - eine Kombination, die einfach Glück bringen muss.