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Astronomie
Kurze längste Vollmondnacht

Wenn heute Abend die Mondkugel über den Nordosthorizont steigt, beginnt die längste Vollmondnacht des Jahres. Auf der Breite Berlins steht der Mond 16 Stunden am Himmel - weiter nördlich noch etwas länger, an den Alpen gut eine halbe Stunde weniger.

Von Dirk Lorenzen | 06.12.2014
    Der Mond steht im Sternbild Stier - also dort, wo im Juni die Sonne strahlt. Entsprechend zieht er in einem hohen Bogen über den Himmel und leuchtet lange. In der kommenden Nacht gegen 0.30 Uhr steht der Vollmond so hoch am Himmel wie sonst nie in diesem Jahr.
    Der genaue Zeitpunkt hängt von der geografischen Länge des Beobachtungsortes ab. Auf der Länge von Görlitz kulminiert der Mond 0.16 Uhr, auf der von Aachen erst um 0.53 Uhr.
    So schön die silbrig strahlende Kugel auch am Himmel prangt: Die kommende Nacht ist eine recht kurze maximale Vollmondnacht.
    In zehn Jahren dauert die längste Vollmondnacht fast zwei Stunden länger als heute. Das liegt daran, dass sich die Bahn des Mondes am Himmel mit einer Periode von gut 18 Jahren verändert.
    Sie ist um fünf Grad gegen die Erdbahnebene geneigt. Im Moment steht der Mond im Stier fast so weit südlich der Erdbahn wie möglich. Damit befindet er sich zwar in der Himmelsgegend, in der die Sonne im Juni leuchtet, aber fast fünf Grad tiefer.
    In zehn Jahren ist die Situation genau umgekehrt. Dann kommen zur ohnehin hohen Stellung im Stier weitere fünf Grad hinzu. Der Vollmond im Dezember steht dann noch deutlich höher als die Sonne zu Sommeranfang.
    Ob kurz oder lang: Heute Nacht strahlt der Mond an unserem Himmel ganz oben.