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Astronomie
Mars mit Zwerg- und Kleinplanet

In den kommenden Monaten ziehen drei Himmelskörper fast im Formationsflug durch das Sternbild Jungfrau: Es sind der Planet Mars, der Zwergplanet Ceres und der Kleinplanet Vesta.

Von Dirk Lorenzen | 03.04.2014
    Mars heute Nacht mit Spica, Vesta und Ceres
    Mars heute Nacht mit Spica, Vesta und Ceres (Stellarium)
    Während Mars derzeit strahlend hell am Himmel steht, bleiben die beiden anderen dem bloßen Auge verborgen - es ist schon ein kleines Fernglas nötig, um Ceres und Vesta zu erblicken.
    Dafür stehen sie so dicht nebeneinander, dass sie gleichzeitig in demselben Blickfeld zu sehen sind. Das ist bei Asteroiden dieser Größe äußerst selten der Fall.
    Ceres und Vesta ziehen - wie Mars - im Moment rückläufig durch die Jungfrau. Der Rückwärtsgang ist allein ein perspektivischer Effekt, der dadurch entsteht, dass die Erde die drei gerade auf der Innenbahn überholt.
    Ceres und Vesta kommen sich im Laufe der Zeit für den Beobachter immer näher - im Juli stehen sie am Himmel so dicht beieinander wie lange nicht mehr. Sie trennt nur etwa ein Fünftel des scheinbaren Monddurchmessers.
    Weil die Bahnen von Mars und Jupiter verhältnismäßig weit voneinander entfernt sind, hatten im 17. Jahrhundert viele Astronomen über einen unbekannten Planeten in diesem Gebiet spekuliert.
    1801 schien Ceres diese himmlische Lücke zu füllen. Doch nur wenige Jahre später entdeckten die Astronomen dort drei weitere Objekte. Inzwischen sind im Asteroidengürtel jenseits der Marsbahn Hunderttausende Körper bekannt.
    Ceres und Vesta zählen mit einem Durchmesser von gut 900 und knapp 500 Kilometern zu den größten davon. Gemeinsam mit Mars ziehen sie jetzt Nacht für Nacht über den Südhimmel.