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Astronomie
Mond, Jupiter, Galileo

Morgen früh gegen drei Uhr zeigt sich am Osthimmel ein besonders hübsches Doppelgestirn: Etwas rechts unterhalb des hellen Planeten Jupiter steht die noch gut zu einem Viertel beleuchtete Mondsichel.

Von Dirk Lorenzen | 17.10.2014
    Mond, Jupiter und Regulus morgen früh am Osthimmel
    Mond, Jupiter und Regulus morgen früh am Osthimmel (Stellarium)
    Am Nachmittag des 18. Oktober 1989 hat sich die Raumsonde Galileo auf den Weg zum Jupiter gemacht. In der DDR war in jenen Stunden der Rücktritt Erich Honeckers bekannt geworden.
    Doch die astronomisch Interessierten blickten vor allem ans Cape Canaveral, wo eine US-Raumfähre die Galileo-Sonde in die Erdumlaufbahn brachte. Dort zündete die Centaur-Oberstufe und die Raumsonde machte sich auf den Weg zum größten Planeten des Sonnensystems.
    Die Mission war nicht frei von Pannen: Die Hauptantenne, die beim Start wie ein Regenschirm zusammengeklappt war, entfaltete sich nicht. Somit ließ sich nur ein Bruchteil der Bilder und Daten vom Jupiter zur Erde funken. Zudem entgingen die Forscher nur mit Glück einem Riss des Magnetbandes im Datenspeicher an Bord.
    Galileo hat Jupiter im Dezember 1995 erreicht und ihn acht Jahre lang wie ein künstlicher Mond umrundet. Trotz der Pannen entwickelte sich die Mission zu einem großen Erfolg. Die Teams am Boden bekamen ganz neue Einblicke in die Jupiter-Welt.
    2003 wurde die Raumsonde gezielt in den Jupiter gelenkt, um einen möglichen Absturz auf einem der großen Monde zu vermeiden.
    Morgen früh leuchtet etwas links oberhalb des Mondes also nicht nur Jupiter, sondern in ihm auch die Reste der kleinen Raumsonde Galileo.