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Astronomie
Mondlauf, Kometenschweife und Sternkarten

Heute vor 520 Jahren, am 16. April 1495, kam im sächsischen Leisnig Peter Bennewitz auf die Welt. Während seines Studiums in Leipzig, gab er sich - der damaligen Mode folgend - einen lateinischen Namen.

Von Dirk Lorenzen | 16.04.2015
    Diagramm zur Ausrichtung der Kometenschweife
    Diagramm zur Ausrichtung der Kometenschweife (Apianus)
    Als Petrus Apianus wurde er einer der bedeutendsten Mathematiker und Kartografen des 16. Jahrhunderts. Nach einem kurzen Aufenthalt in Wien floh er vor der Pest nach Landshut und zog später nach Ingolstadt.
    1524 erschien sein Werk "Cosmographia", in dem er die Methode entwickelte, wie man den Abstand des Mondes von bestimmten Sternen für die Navigation auf hoher See nutzen könnte.
    Dieses Messprinzip war Jahrhunderte später äußerst populär. Zu Zeiten von Petrus Apianus aber war es wenig praktikabel: Zum einen, weil die Berechnungen des Mondlaufs viel zu vage waren. Zum anderen, weil das Teleskop noch nicht erfunden war, ohne das die Beobachtungsgenauigkeit nicht ausreichte.
    Im Jahr 1531 verfolgte Petrus Apianus die Erscheinung des Kometen Halley. Dabei entdeckte er, dass der Schweif eines Kometen stets genau von der Sonne weg zeigt und nicht etwa durch die Bewegung des Kometen zustande kommt.
    Sein Hauptwerk "Astronomicum Caesareum", erschienen 1540, enthält eine damals sehr populäre Karte des gesamten Himmels. Sie ist eine Abwandlung der berühmten Sternkarte von Albrecht Dürer, die dieser 25 Jahre zuvor veröffentlicht hatte.
    1552 ist Petrus Apianus im Alter von 57 Jahren verstorben.