Samstag, 20. April 2024

Archiv

Astronomie
Mosambik greift nach den Sternen

Morgen vor 40 Jahren wurde Mosambik unabhängig. Viel astronomische Geschichte hat die portugiesische Kolonialmacht nicht hinterlassen - aber mittlerweile sieht es für die Himmelsforschung dort bemerkenswert gut aus.

Von Dirk Lorenzen | 24.06.2015
    Das SKA-Teleskop wird auch ein Teleskop in Mosambik haben
    Das SKA-Teleskop wird auch ein Teleskop in Mosambik haben (SKA)
    Im frühen 20. Jahrhundert hatten einige Militärangehörige den Auftrag, eine Sonnenfinsternis und den Nachthimmel zu beobachten. Es gab auch Pläne für ein Observatorium im heutigen Maputo - doch verliefen diese offenbar im Sande.
    Nach der Unabhängigkeit gab es lediglich ein optisches Teleskop in sehr schlechtem Zustand auf dem Dach eines Universitätsgebäudes.
    Insbesondere seit dem Internationalen Jahr der Astronomie 2009 und dem Beginn der sich anschließenden Entwicklungsprogramme tut sich einiges in Mosambik.
    2010 konnten erstmals Physikstudenten einige Lehrveranstaltungen in Astronomie besuchen. Es gibt Pläne, ab dem nächsten Jahr eine volle Ausbildung in der Himmelskunde anzubieten.
    Ein guter Standort für Teleskope, die im sichtbaren Licht arbeiten, ist Mosambik kaum. Dafür gibt es dort zu viele Wolken.
    Zum Unabhängigkeitstag strahlt über Mosambik das Kreuz des Südens abends hoch im Süden
    Zum Unabhängigkeitstag strahlt über Mosambik das Kreuz des Südens abends hoch im Süden (Stellarium)
    Doch für die Radioastronomie sind solche Bedingungen kein Problem. Das weltgrößte Radioteleskop-Projekt SKA ist daher nicht nur auf Südafrika beschränkt - auch viele Nachbarstaaten sollen Teleskope errichten und im internationalen Verbund mitarbeiten.
    Fünfzig Kilometer nördlich der Hauptstadt Maputo entsteht in Mosambik gerade das Observatorium Maluana. Es wird nicht nur wichtige Daten für SKA liefern, sondern soll auch junge Menschen im Land an Wissenschaft und Technik heranführen.