Donnerstag, 25. April 2024

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Astronomie
Österliche Sternschnuppen

In diesen Nächten huschen ein paar Sternschnuppen mehr als üblich über das Firmament. Wie jedes Jahr um diese Zeit kreuzt die Erde jetzt die staubige Bahn des Kometen Thatcher.

Von Dirk Lorenzen | 20.04.2014
    1861 war dieser Komet zuletzt am Himmel zu sehen - und es dauert noch gut 260 Jahre, bis er sich wieder zeigt.
    Doch Thatcher bringt sich jedes Jahr im April in Erinnerung: Dann dringen kleine Steinchen, die der Komet auf seiner Bahn hinterlassen hat, in die Erdatmosphäre ein und zeigen sich als Sternschnuppe.
    Da die Leuchtspuren aus dem Sternbild Leier, lateinisch Lyra, zu kommen scheinen, heißt dieser Sternschnuppenstrom Lyriden. Er ist einer der ältesten überhaupt.
    Eine chinesische Chronik erwähnt sehr starke Lyriden-Aktivität im Jahr 687 vor Christus. In einer Nacht seien die Sternschnuppen wie Regen vom Himmel gefallen.
    So spektakulär werden die Lyriden schon lange nicht mehr. Beim Maximum in der Nacht zu Dienstag zeigen sich nur zehn bis zwanzig Sternschnuppen pro Stunde. Oft sind recht helle Exemplare darunter.
    Die Lyriden sind allerdings immer wieder für Überraschungen gut: Manchmal gibt es für ein oder zwei Stunden eine deutlich erhöhte Aktivität.
    Die beste Beobachtungszeit ist zwischen 23 Uhr und dem Beginn der Morgendämmerung. Die Leier, eine kleine Raute mit dem hellen Stern Wega darüber, steigt im Lauf der Nacht immer höher.
    Blicken Sie einfach mit etwas Geduld hoch nach Osten oder Südosten - dann wird sich die eine oder andere Sternschnuppe schon zeigen.