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Astronomie
Pro Sekunde vier Millionen Tonnen Energie

In der Mitte Deutschlands scheint die Sonne derzeit fast 17 Stunden lang. Die gelbe Kugel am Himmel ist ein Kraftwerk der ganz besonderen Art.

Von Dirk Lorenzen | 15.06.2015
    Die Sonne ist ein brodelndes Kraftwerk
    Die Sonne ist ein brodelndes Kraftwerk (NASA)
    Sie hat einen Durchmesser von fast 1,4 Millionen Kilometern - man könnte quer durch die Sonne eine Schnur spannen, auf der 109 Erden aneinandergereiht sind.
    Die Zahl, die die Sonnenmasse in Tonnen angibt, ist eine 2 mit 27 Nullen. Unser Stern ist 330.000 Mal schwerer als die Erde.
    Im Innern herrscht eine Temperatur von 15 Millionen Grad Celsius. Dort läuft das gigantische Kraftwerk, das die Sonne leuchten lässt und uns mit Licht und Wärme versorgt.
    Bei der Kernfusion verschmelzen pro Sekunde rund 600 Millionen Tonnen Wasserstoff zu 596 Millionen Tonnen Helium. Die fehlenden vier Millionen Tonnen werden nach Einsteins E gleich m mal c Quadrat in Strahlung umgesetzt.
    Unsere Sonne verliert also jede Sekunde vier Millionen Tonnen Masse. Doch selbst dieser Schwund fällt kaum ins Gewicht: In den 4,6 Milliarden Jahren ihrer Existenz hat sie noch nicht einmal ein Tausendstel ihrer Materie in Strahlung umgewandelt.
    Die Lichtteilchen, Photonen, die bei der Kernfusion im Innern der Sonne entstehen, laufen nicht direkt nach außen. Sie werden immer wieder vom heißen Material der Sonne absorbiert, abgestrahlt und kühlen dabei etwas ab.
    Im Mittel braucht die Strahlungsenergie 100.000 Jahre, um sich bis an die Sonnenoberfläche zu kämpfen. Von dort benötigen die Photonen nur noch acht Minuten bis zur Erde.