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Astronomie
Saturn auf der anderen Seite

Der Ringplanet Saturn lässt sich derzeit nicht am nächtlichen Firmament ausmachen - denn er steht morgen von der Erde aus gesehen hinter der Sonne und zieht mit ihr über den hellen Tageshimmel.

Von Dirk Lorenzen | 17.11.2014
    Saturn steht derzeit hinter der Sonne
    Saturn steht derzeit hinter der Sonne (NASA)
    Unser Planetensystem ist ein riesiges Uhrwerk: In der Mitte steht die Sonne, um sie herum kreisen Merkur, Venus, Erde und Co. Die Planeten bewegen sich von innen nach außen immer langsamer und haben immer längere Bahnen zurückzulegen.
    Saturn trottet gemächlich um die Sonne herum - fast 30 Jahre braucht er für eine volle Runde. Unsere Erde dagegen bewegt sich recht schnell. Morgen nun zieht sie durch die Position, von der aus gesehen Saturn genau hinter der Sonne steht.
    Um sich dies klar zu machen, hilft vielleicht ein Gedankenmodell: Die Sonne befindet sich darin in der Mitte einer Zirkusmanege. Die Erde sitzt in einer der vorderen Reihen, während genau auf der gegenüberliegenden Seite Saturn weit hinten sitzt.
    In den kommenden Monaten bewegt sich die Erde zügig um die Sonne herum, sie geht also immer weiter durch ihre Sitzreihe. In einem halben Jahr dann sitzt sie auch auf der gegenüberliegenden Seite.
    Saturn, Erde und Sonne bilden wieder eine Reihe - allerdings steht dann die Erde in der Mitte. In dieser Stellung ist Saturn die ganze Nacht über am Himmel zu sehen. Das ist am 23. Mai des nächsten Jahres wieder der Fall.
    Zunächst muss sich der Planet aus dem hellen Strahlenkranz der Sonne befreien. Die Erde geht langsam weiter durch ihre Sitzreihe und so erscheint Saturn Mitte Dezember rechts der Sonne am Morgenhimmel.