Dienstag, 26. März 2024

Archiv

Astronomie
Sternenbatterien

Lithium-Batterien und Lithium-Ionen-Akkumulatoren stecken heute in vielen tragbaren elektronischen Geräten. Japanische Forscher haben jetzt herausgefunden, dass das Lithium vor allem bei Nova-Explosionen entstanden ist.

Von Hermann-Michael Hahn | 22.06.2015
    Künstlerische Darstellung einer Nova
    Künstlerische Darstellung einer Nova (NOAJ)
    Nach dem kosmologischen Standardmodell sind in den ersten drei Minuten des Weltalls neben Wasserstoff und Helium auch geringe Mengen an Lithium entstanden. Dieses ursprüngliche, primordiale Lithium reicht jedoch nicht aus, um die heutige kosmische Häufigkeit des - durchaus seltenen - Elements zu erklären.
    Anders als etwa Kohlenstoff, Sauerstoff oder auch Eisen kann Lithium aber nicht im Innern von Sternen entstanden sein, weil die dort herrschenden Temperaturen Lithiumatome gleich wieder zerstören würden.
    Als vielversprechende Alternative galt seit Längerem die Entstehung im Zusammenhang mit Nova-Ereignissen. Sie werden ausgelöst, wenn in einem engen Doppelsternsystem Materie von einem normalen Stern zu einem Weißen Zwerg hinüberströmt und dabei extrem verdichtet wird.
    Diese verdichtete Materie kann dann an der Oberfläche des Weißen Zwerges zu schwereren Elementen verschmelzen, die dann explosionsartig in kältere Regionen davon getrieben werden.
    Bei einer Nova des Jahres 2013 haben die japanischen Astronomen mit dem 8-Meter-Subaru-Teleskop auf Hawaii im Spektrum unerwartet große Mengen an radioaktivem Beryllium-Sieben nachgewiesen.
    Diese Atome zerfallen mit einer Halbwertszeit von rund 53 Tagen in stabile Lithium-7-Atome und machen Novae offenbar zu großen Lithium-Produzenten.