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Astronomie
Supernova als Staubfabrik

Im Jahr 1987 flammte in einer Begleitgalaxie unserer Milchstraße eine helle Supernova auf. Ein Stern, viele Male schwerer als unsere Sonne, war explodiert.

Von Dirk Lorenzen | 24.03.2014
    Die Supernova 1987A heute: Die rote Wolke im Zentrum ist der neue Staub
    Die Supernova 1987A heute: Die rote Wolke im Zentrum ist der neue Staub (ESO)
    Seitdem verfolgen die Astronomen gebannt, was sich am Ort des Geschehens tut. Die Sterntrümmer rasen weiter vom Explosionsort weg, treffen auf Gaswolken in der Umgebung und sehen immer wieder anders aus.
    Mit dem Infrarotteleskop ALMA in den chilenischen Anden haben die Forscher jetzt inmitten der Überreste der berühmten Supernova die Strahlung kalter Staubwolken registriert.
    Nach der Theorie sollten einige Zeit nach der Explosion Sauerstoff-, Kohlenstoff- und Siliziumatome zu Staubteilchen verklumpen. Die ALMA-Daten zeigen dort Staub in einer Menge, die fast 100.000-mal der Masse der Erde entspricht. Erstmals sehen die Astronomen direkt, dass eine Supernova viel Staub produziert.
    Doch noch ist unklar, ob der empfindliche Staub tatsächlich in die Weiten des Weltraums gelangt. Denn die bei der Explosion ins All geschleuderten Gasmassen sind vor einigen Jahren auf Materie geprallt, die der sterbende Stern noch vor seinem Tod in die Umgebung gepustet hatte.
    Dabei wurden diese Gasmassen zum Teil zurückgeschleudert. Sie dürften bald wieder den Explosionsort erreichen und dort die Staubpartikel in ihre Einzelteile zerlegen.
    Die Forscher sind gespannt, wie viel neuer Staub überleben wird - und behalten die Supernova ständig im Blick. Denn die Explosion von 1987 hat wissenschaftlich noch lange keinen Staub angesetzt.