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Astronomie
Tödliches Ende des Atmosphärenhüpfers

Nach einer willkürlichen Definition beginnt in 100 Kilometern Höhe der Weltraum. Vor gut zehn Jahren hat mit "Space Ship One" erstmals ein rein privat entwickeltes Fluggerät diese Grenze überschritten.

Von Dirk Lorenzen | 04.02.2015
    Leider liegt für dieses Bild keine Bildbeschreibung vor
    Space Ship One hat mehrfach 100 Kilometer Höhe erreicht (Guido Meyer)
    Doch mit einem echten Raumflug hatte das nichts zu tun: Denn für eine Reise in die Erdumlaufbahn muss ein Raumschiff in einer solchen Höhe gut 28.000 Kilometer pro Stunde schnell sein - doch das Raketenflugzeug kam dort oben de facto zum Stillstand und fiel zurück zur Erde.
    Dennoch plant der britische Unternehmer Richard Branson, sehr zahlungskräftige Kunden auf so einen vermeintlichen Weltraumflug zu schicken. Die Gäste an Bord erleben beim Hüpfer in die Hochatmosphäre für ein paar Minuten Schwerelosigkeit und die Schwärze des Weltraums.
    Allerdings ist es technisch sehr schwierig, ein Gefährt, das sechs Passagieren komfortabel Platz bieten soll, bis an den Rand des Weltraums zu bringen. Ursprünglich hatte das Unternehmen vor, einfach eine etwas größere Version des "Space Ship One" zu bauen.
    Doch ein größeres Raketenflugzeug braucht stärkere Triebwerke, die mehr Treibstoff benötigen, was wiederum das Gefährt schwerer macht. Die Lage ist verfahren und viele Experten bezweifeln, dass es in absehbarer Zeit zu Passagierflügen kommt.
    Zudem kam es bei einem Testflug Ende Oktober zu einem schweren Unglück. "Space Ship Two" stürzte ab und einer der beiden Piloten kam ums Leben.
    Die physikalischen Gesetze, die es so schwer machen, der Anziehungskraft der Erde zu entkommen, gelten für jeden - selbst für exzentrische Milliardäre.