Samstag, 20. April 2024

Archiv

Astronomie
Und ewig schwimmt der Fisch

Jahr für Jahr zeigt sich im Herbst ein seltener Gast an unserem Abendhimmel: Der Südliche Fisch gehört zu den Sternbildern, die nur noch mit Mühe von Mitteleuropa aus zu erkennen sind. Meist ist nur Fomalhaut zu sehen, der hellste Stern dieser Figur.

Von Dirk Lorenzen | 27.10.2014
    Der Südliche Fisch gegen 22 Uhr tief im Süden
    Der Südliche Fisch gegen 22 Uhr tief im Süden (Stellarium)
    Allerdings erreicht er nur eine sehr geringe Höhe am Himmel: Fomalhaut steht bei ausgestrecktem Arm etwa eine Faustbreite tiefer als die Mittagssonne zu Winteranfang. Der Blick nach Süden muss also frei sein, um den Lichtpunkt tief über dem Horizont zu erspähen.
    Das markante Pegasus-Viereck hoch im Süden hilft bei der Suche. Verlängern Sie einfach die Strecke zwischen den beiden rechten Sternen des Vierecks gut dreimal nach unten. Dann stoßen Sie auf Fomalhaut. Die beste Beobachtungszeit ist derzeit von zwanzig bis zweiundzwanzig Uhr.
    Bald danach versinkt der Stern wieder unter dem Horizont. Der Rest des Südlichen Fisches ist ein Bogen schwacher Sterne rechts von Fomalhaut, der in unseren Breiten meist im Dunst verschwindet.
    Zwar ist der Südliche Fisch ein eher unscheinbares Sternbild - dennoch gehört er zu den Figuren, die bereits der griechische Astronom Ptolemäus vor zwei Jahrtausenden erwähnt hat.
    Fomalhaut trägt den Beinamen "einsamer Stern". Denn er steht allein auf weiter Flur in einem relativ leeren Gebiet.
    Im alten Persien gehörte er zu den vier königlichen Sternen, die jeweils ein Viertel der Himmelskugel beherrschten. Neben Fomalhaut waren das Aldebaran im Stier, Regulus im Löwen und Antares im Skorpion.
    Schon im Dezember taucht der königliche Fomalhaut wieder ab - und beendet seine jährliche Audienz.