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Astronomie
Venus ist wieder da!

Einige Monate lang war sie für uns im hellen Sonnenlicht verborgen: Doch nun taucht die Venus wieder auf und beginnt eine wunderbare Abendsichtbarkeit.

Von Dirk Lorenzen | 22.12.2014
    Venus und die hauchdünne Mondsichel Dienstag kurz nach Sonnenuntergang im Südwesten
    Venus und die hauchdünne Mondsichel Dienstag kurz nach Sonnenuntergang im Südwesten (Stellarium)
    An den Weihnachtstagen ist noch freie Sicht bis tief an den Südwesthorizont notwendig, um Venus auszumachen. Schon Mitte Januar ist sie ein auffälliges Objekt und spielend nach Sonnenuntergang zu erkennen.
    Sie steigt von Tag zu Tag immer höher am Firmament auf und ist schließlich mehr als vier Stunden lang zu beobachten. Im März und April ist die Venus dann wirklich Luzifer, wie der strahlende Planet in der römischen Mythologie auch genannt wurde.
    Luzifer heißt wörtlich 'Träger des Lichts'. In der Tat trägt Venus ungewöhnlich viel Licht an den Himmel. Nach Sonne und Mond ist sie immer das hellste Objekt am Firmament.
    Venus ist so groß wie die Erde. Zudem ist sie in eine dichte Wolkendecke gehüllt, die bestens das Sonnenlicht reflektiert.
    Wenn der Abendstern im Frühjahr nicht nur in der Dämmerung zu sehen ist, sondern auch in perfekt dunkler Nacht, dann gibt es im Schein der Venus sogar Schatten.
    Diese "Venus-Schatten" fallen vor allem auf hellen Flächen auf, etwa Hauswänden. Allerdings darf weder Mondschein noch Kunstlicht die Beobachtung stören.
    Solche Experimente sind erst in einigen Monaten möglich. Denn noch spielt Venus keine große Rolle als Träger des Lichts.
    Aber mit viel Glück lässt sie sich kurz nach Sonnenuntergang als Lichtpunkt knapp über dem Südwesthorizont ausmachen. Morgen steht die hauchdünne Mondsichel ein Stück über ihr - und begleitet so den ersten Auftritt des Abendsterns.