Donnerstag, 25. April 2024

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Astronomie
Vergessene Stars: Carl Ludwig Rümker

Da die abnehmende Mondsichel erst am frühen Morgen aufgeht, lassen sich jetzt die Herbststernbilder abends bestens beobachten: Gegen Mitternacht erreicht das markante Viereck des Pegasus seine höchste Stellung im Süden.

Von Dirk Lorenzen | 18.09.2014
    Darunter erstrecken sich die eher unauffälligen Figuren Walfisch und Wassermann. Noch dichter am Horizont zeigt sich Fomalhaut im Südlichen Fisch. Diese "nassen" Sternbilder sind in deutlich südlicheren Breiten viel besser zu sehen, weil sie dort hoch über den Himmel wandern.
    Die genaue Beobachtung der Sterne über der Südhalbkugel war für fast zehn Jahre Hauptaufgabe von Carl Ludwig Rümker. Der Astronom aus Stargard in Mecklenburg wurde 1821 der erste Leiter einer Sternwarte in Australien. Sie stand in Parramatta, nahe Sydney.
    Von dort entdeckte er ein Jahr später den Kometen Encke bei dessen Wiederkehr - bis dahin war nur Komet Halley als periodisch bekannt.
    1831 wurde Carl Ludwig Rümker Direktor der Hamburger Sternwarte. Er setzte seine präzisen Sternvermessungen fort und publizierte schließlich einen viel beachteten Katalog, der die Positionen von zwölftausend Fixsternen der nördlichen und südlichen Hemisphäre angab.
    Seine unermüdliche Arbeit schwächte ihn mehr und mehr. In Hamburg stürzte er eines Nachts von der Beobachtungsleiter am Teleskop und zog sich einen Hüftschaden zu. Einige Jahre später gab er daher die Leitung der Sternwarte auf und zog nach Lissabon.
    1862 ist Carl Ludwig Rümker dort im Alter von 74 Jahren verstorben.