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Astronomie
Vergessene Stars: Filippo Giacomo Maraldi

Nach Einbruch der Dunkelheit steht der Planet Mars tief im Südwesten - ein Stück links unterhalb von ihm ist auch Antares zu sehen, der Hauptstern des Skorpions.

Von Dirk Lorenzen | 20.09.2014
    In den kommenden Tagen erreichen noch zwei weitere Raumsonden den Roten Planeten. Die eine ist die NASA-Sonde MAVEN, die vor allem die Mars-Atmosphäre und deren Entwicklung untersuchen soll.
    Aus Indien kommt die Mars Orbiter Mission an ihrem Ziel an. Für das aufstrebende Raumfahrtland dient das Projekt vor allem dazu, Erfahrung mit Flügen durch das Sonnensystem zu gewinnen - die Raumsonde macht aber auch Bilder der Oberfläche des Planeten.
    Bevor Sonden den Mars ansteuern konnten, waren die Forscher auf Teleskope angewiesen. Vor gut dreihundert Jahren zählte Giacomo Filippo Maraldi zu den führenden Marsbeobachtern.
    Der französisch-italienische Astronom war ein Neffe Giovanni Domenico Cassinis, des Direktors der Pariser Sternwarte. Seit seiner Kindheit verfolgte Giacomo Maraldi aufmerksam jede Marsopposition.
    Als Mars 1704 der Erde besonders nahe kam, beobachtete er erstmals präzise die sich jahreszeitlich verändernden Eiskappen des Planeten.
    Maraldi bestimmte aus seinen Beobachtungen der Oberflächenmerkmale die Rotationsdauer des Mars zu 24 Stunden und 39 Minuten. Dieser Wert ist auf eineinhalb Minuten genau und um eine Minute besser als die von seinem berühmten Onkel bestimmte Rotationsdauer.
    Später beteiligte er sich an der französischen Gradmessung. Giacomo Filippo Maraldi starb 1729 im Alter von 64 Jahren.