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Astronomie
Vergessene Stars: John Goodricke

Jahrtausende hindurch waren die Menschen überzeugt davon, dass die Sterne des Himmels ewig und unveränderlich leuchten. Das änderte sich erst nach dem Aufflammen von zwei "neuen Sternen" 1572 und 1604 sowie durch den Siegeszug des neuen, Kopernikanischen Weltbildes.

Von Hermann-Michael Hahn | 17.09.2014
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    John Goodricke (1764-1786) (Scouler)
    Mit dazu beigetragen hat der Amateurastronom John Goodricke, der heute vor 250 Jahren als Sohn eines englischen Gesandten und dessen niederländischer Ehefrau in Groningen auf die Welt kam. Im Kindesalter hatte er nach einer Scharlach-Erkrankung sein Gehör eingebüßt.
    John Goodricke erwies sich als guter Schüler und besuchte bereits als Vierzehnjähriger die Warrington Academy in Lancashire, wo sein Interesse an der Astronomie aufkam.
    Als 18-Jähriger erkannte er, dass der Stern Algol im Sternbild Perseus seine Helligkeit in festem zeitlichem Rhythmus verändert und schloss daraus auf die Existenz eines dunklen Begleiters. Dafür erhielt John Goodricke ein Jahr später eine Medaille der britischen Royal Society.
    Auch der Stern Sheliak in der Leier verändert seine Helligkeit, wenngleich nach einem ganz anderen Muster. Goodricke gelang es, die Periode des knapp dreizehntägigen Lichtwechsels zu bestimmen.
    Die Beobachtungen des ebenfalls veränderlichen Sterns Delta im Sternbild Kepheus nahmen für John Goodricke dann ein tragisches Ende: Beim Versuch, die Periode des Lichtwechsels durch weitere Beobachtungen noch genauer zu bestimmen, zog er sich eine Lungenentzündung zu, an der er im Alter von nur 21 Jahren verstarb.