Morgen Abend ist der Mond bereits in den Stier weiter gewandert und hat schon fast das Goldene Tor der Ekliptik erreicht - den Bereich zwischen den beiden Sternhaufen Plejaden und Hyaden.
Die Bahn von Sonne, Mond und Planeten führt genau zwischen den Haufen hindurch, die diesen himmlischen Wanderweg links und rechts einrahmen. Steht ein Planet im Goldenen Tor, so ist dies immer ein besonders hübscher Anblick.
Beim Mond ist das nur der Fall, wenn die zunehmende Sichel im Frühjahr dort entlang läuft. Jetzt im Herbst ist der Mond in dieser Himmelsgegend fast voll beleuchtet - und überstrahlt dadurch die Plejaden und Hyaden, die dann nur im Fernglas zu erkennen sind.
Übermorgen lässt sich zumindest ahnen, dass der Mond die Hyaden passiert. Dann steht er kurz nach dem Aufgehen ganz dicht oberhalb von Aldebaran, dem Hauptstern des Stiers, der sich im Vordergrund der Hyaden befindet.
Im Laufe der Nacht zu Sonntag entfernt sich der Mond von Aldebaran. Von Stunde zu Stunde rückt er um seinen Durchmesser vor.
Weil sich durch die Erddrehung unser Blickwinkel in den Kosmos ändert, steigt Aldebaran zunächst auf der rechten Mondseite etwas auf. Sonnabend vor Mitternacht leuchten beide genau auf einer Höhe.
Bis zum Beginn der Dämmerung am Sonntagmorgen steht der Stern fast schon wieder genau unterhalb des Mondes - allerdings viel weiter entfernt als beim Aufgang am frühen Samstagabend.