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Astronomie
Winteranfang auf dem Mars

20 Tage nach dem kalendarischen Winteranfang bei uns beginnt heute auch auf dem Mars der Winter - zumindest auf der Nordhalbkugel des Planeten.

Von Hermann-Michael Hahn | 11.01.2015
    Die Jahreszeiten auf Mars entstehen wie bei der Erde: Mal ist die Nordhalbkugel stärker zur Sonne geneigt, dann die Südhalbkugel
    Die Jahreszeiten auf Mars entstehen wie bei der Erde: Mal ist die Nordhalbkugel stärker zur Sonne geneigt, dann die Südhalbkugel (NASA)
    Die Drehachse des Mars steht - ähnlich wie die der Erde - nicht senkrecht auf der Umlaufbahn des Planeten, sondern ist um rund 25 Grad geneigt. Dadurch ist mal die Nordhalbkugel stärker zur Sonne hin ausgerichtet, einen halben Umlauf später dann die Südhalbkugel.
    Für einen gedachten Marsbewohner auf 50 Grad nördlicher Breite ist heute der kürzeste Tag des Jahres: Für ihn steht die Sonne nur rund siebendreiviertel Stunden über dem Horizont.
    Anders am längsten Tag, der mit dem Sommeranfang im Januar 2016 zusammenfällt: Dann scheint die Sonne siebzehn Stunden und fünf Minuten - wolkenlosen Himmel vorausgesetzt.
    Etwa zur gleichen Zeit soll der Orbiter der europäisch-russischen ExoMars-Mission starten. Mit diesem Projekt will die ESA unter anderem demonstrieren, dass sie nicht nur einen Kometen oder den Saturnmond Titan erkunden kann, sondern auch den Roten Planeten.
    Dem Orbiter folgt 2018 der ExoMars-Rover, für den inzwischen bereits vier mögliche Landeplätze ausgewählt wurden. Sie alle liegen unweit des Marsäquators, wo die Tageslänge im Laufe eines Marsjahres ziemlich konstant ist.
    Dies ist wichtig für eine möglichst gleichbleibende Beleuchtung der Solarzellen des ExoMars-Rovers, dessen Landung für Januar 2019 geplant ist. Er soll dann auf dem Nachbarplaneten der Erde vorrangig nach Spuren von Leben suchen.