Donnerstag, 18. April 2024

Archiv

Astronomie
Wintervollmond wie Sommersonne

Morgen Vormittag gegen zehn Uhr dreißig ist Vollmond. Wir erleben heute und morgen Nacht den Vollmond, der dem Winteranfang am nächsten liegt - und das macht ihn besonders interessant.

Von Dirk Lorenzen | 16.12.2013
    Der Vollmond steht immer der Sonne genau gegenüber. Heute steht er folglich ziemlich genau an der Position, die die Sonne zu Sommeranfang einnimmt. Entsprechend zieht der Mond in einem besonders hohen Bogen über den Himmel - genau wie die Sonne Mitte Juni. Die helle Vollmondnacht dauert gut sechzehn Stunden.
    Allerdings steht der Mond nicht exakt dort, wo die Sonne zu Sommeranfang scheint. Das liegt zum einen daran, dass erst am Sonnabend Winteranfang ist. Zum anderen ist die Mondbahn um etwa fünf Grad gegen die Ekliptik - die Sonnenbahn an unserem Himmel - geneigt.
    Derzeit befindet sich der Mond unterhalb der Ekliptik - er steht also ein wenig tiefer als die Sonne im Sommer. Aber die geneigte Mondbahn bewegt sich in achtzehneinhalb Jahren einmal um die Erde herum. In diesem Rhythmus verschieben sich auch die Bereiche, in denen der Mond oberhalb, unterhalb oder genau auf der Ekliptik steht.
    Im kommenden Jahr leuchtet der Wintervollmond noch etwas tiefer als in diesem Jahr. 2020 befindet er sich dann genau so hoch wie die Sonne zu Sommeranfang - und fünf Jahre später erreicht er die maximale Höhe. Dann scheint der Wintervollmond mehr als zwei Stunden länger als in diesem Jahr.
    Die hellen Vollmondnächte heute und morgen sind zwar wunderbar lang - astronomisch gesehen allerdings ein ungewöhnlich kurzes Vergnügen.
    gewünscht von Bernd Bayer