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Astronomie
Wunschzettel für Sternschnuppen

In den kommenden Nächten erleben wir einen der schönsten und den vermutlich verlässlichsten aller Sternschnuppenströme: die Geminiden. Sie scheinen aus dem nördlichen Bereich der Zwillinge, lateinisch Gemini, zu kommen.

Von Dirk Lorenzen | 12.12.2014
    Die Sternschnuppen scheinen aus den Zwillingen am Südosthimmel zu kommen
    Die Sternschnuppen scheinen aus den Zwillingen am Südosthimmel zu kommen (Stellarium)
    Die Zwillinge gehen kurz nach Sonnenuntergang auf - somit sind die Sternschnuppen von etwa 19 Uhr an die ganze Nacht hindurch zu sehen. In den Stunden nach Mitternacht fallen sie fast aus dem Zenit über den Himmel.
    Ein weiterer Reiz der Geminiden liegt darin, dass mitunter recht helle Sternschnuppen darunter sind und dass die aufleuchtenden Steinchen vergleichsweise langsam in die Atmosphäre eintreten. Somit ist das Schauspiel noch schöner als etwa bei den fast doppelt so schnellen Perseiden im August.
    In der Nacht zum Sonntag sind im Idealfall einige Dutzend Sternschnuppen pro Stunde auszumachen - auch in den Nächten davor und danach sind etliche Geminiden zu sehen.
    Da passt es bestens, dass nach alter Regel ein Wunsch in Erfüllung geht, den man beim Anblick einer Sternschnuppe im Stillen formuliert. Kurz vor Weihnachten wird da mancher seinen Wunschzettel abarbeiten.
    Ob das mit der Wunscherfüllung stimmt oder nicht - in jedem Fall sind in diesen Nächten schöne Sternschnuppen zu sehen. Und man denke immer an den großen dänischen Physiker Niels Bohr.
    Auf die Frage, weshalb ausgerechnet er als nüchterner Wissenschaftler ein Hufeisen über der Tür seines Sommerhauses hängen habe, meinte er einst lakonisch, man habe ihm gesagt, es bringe auch Glück, wenn man nicht daran glaube. Ganz ähnlich verhält es sich sicher mit den Sternschnuppen.