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Astronomie
Zehn Jahre am Ringplaneten

Saturn leuchtet abends tief im Südwesten, zwischen Antares im Skorpion und dem Planeten Mars. Um ihn kreisen 62 natürliche Monde - und ein künstlicher: die Raumsonde Cassini.

Von Dirk Lorenzen | 18.07.2014
    Seit ihrer Ankunft am 1. Juli 2004 hat sie schon mehr als 200 Runden um den Planeten gedreht. An Bord befindet sich ein Dutzend wissenschaftlicher Instrumente, die Daten von Saturn, seiner Umgebung, seinen Monden und Ringen zur Erde übermitteln.
    Cassini ist der letzte "Dinosaurier" der Planetenforschung. Die Mission wurde in den 80er-Jahren konzipiert, als große vielseitige Sonden beliebt waren.
    Nach ihrem Start 1997 hat Cassini sieben Jahre gebraucht, um Saturn zu erreichen. Besonders dramatisch war die Ankunft am Planeten: Um in die Umlaufbahn um Saturn einzuschwenken, musste sich Cassini drehen und mit dem Triebwerk voran eineinhalb Stunden lang den Motor brennen lassen.
    Die Sonde wurde auf diese Weise langsam genug, um sich von der Schwerkraft des Planeten einfangen zu lassen. Wäre bei diesem Manöver ein Fehler aufgetreten, so wäre Cassini am Saturn vorbeigeflogen - ohne Chance auf Rückkehr.
    Doch es hat alles geklappt und die Raumsonde funkt uns fast täglich atemberaubende Bilder der Saturnwelt. Zu ihren spektakulärsten Entdeckungen gehören die sprudelnden Geysire auf dem Saturnmond Enceladus.
    Mindestens noch drei Jahre lang soll Cassini Saturn umkreisen. Am Ende der Mission lassen die Raumfahrtingenieure die Sonde gezielt in den Planeten stürzen. Danach hat Saturn wieder nur natürliche Monde.