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Astronomie
Zwei Planeten haben das Ende vor Augen

Nicht nur Agenten leben gefährlich, sondern auch Planeten. Zu diesem Ergebnis kommt die Astronomin Gongjie Lie von der Harvard-Universität. Gefahr droht zumindest zwei der drei Exoplaneten, die bislang in der Umgebung des Sterns Kepler-56 gefunden wurden.

Von Hermann-Michael Hahn | 27.08.2014
    In mehr als 100 Millionen Jahren – der Stern Kepler-56 verschlingt seinen Planeten Kepler 56b
    In mehr als 100 Millionen Jahren – der Stern Kepler-56 verschlingt seinen Planeten Kepler 56b (BIld: CfA)
    Die Bezeichnung verrät, dass es sich um einen Stern handelt, der in den vergangenen Jahren von der NASA-Raumsonde Kepler aufmerksam verfolgt wurde.
    Aus den Daten dieser Sonde filtern die Astronomen jene Sterne heraus, bei denen in regelmäßigen Abständen kleine Helligkeitsschwankungen zu beobachten sind. Solche Schwankungen können entstehen, wenn Planeten dieser Sterne von uns aus gesehen vor ihrem Stern entlang ziehen und einen Teil seines Lichtes abschatten.
    Bei Kepler-56 sind auf diese Weise drei Planeten nachgewiesen worden. Wie sich jetzt herausstellte, bewegen sich zwei von ihnen so nahe um ihren Zentralstern, dass sie - nach astronomischen Maßstäben - demnächst von ihm verschluckt werden.
    Demnächst heißt in diesem Fall allerdings "in rund 130 beziehungsweise 155 Millionen Jahren". Bis dahin wird sich der Stern Kepler-56 soweit aufgebläht haben, dass er die beiden Planeten komplett einhüllt. Denn er ist auf dem besten Wege, zu einem Roten Riesen zu werden.
    Ein ähnliches Schicksal droht in rund fünf Milliarden Jahren den Planeten Merkur und Venus, denn auch die Sonne wird sich spätestens dann zu einem Riesenstern aufblähen. Ob sie dann auch die Erde "verspeist", steht noch in den Sternen.