Celan übersetzen

Die Sprache mit den Fingerspitzen fühlen

54:34 Minuten
Die ehemalige Synagoge in Czernowitz ist heute ein Kino.
Die ehemalige Synagoge in Czernowitz ist heute ein Kino. © Deutschlandradio / Sabine Bohnen
Von Uta Ackermann · 20.11.2020
Audio herunterladen
Übersetzen, sagt Paul Celan, ist ein langer Weg, und den Text, den es zu übersetzen gilt, trägt man in sich. Celan wurde am 23. November 1920 in Czernowitz geboren. Damals eine jüdische Stadt deutscher Sprache in Rumänien. Heute: Westukraine. Eine Stadt, die Celan im Original nicht versteht.
Czernowitz hat viele Künstler und Wissenschaftler hervorgebracht. Hier gab es mehr Buchhandlungen als Bäckereien. Nach dem Zweiten Weltkrieg, als Celan nach Paris ging und Czernowitz Teil der Sowjetunion wurde, geriet er in seiner Heimat in Vergessenheit.
Die Übersetzer Petro Rychlo und Mark Belorusez haben ihn in ihren Nachdichtungen zurückgebracht, ihm eine ukrainische und russische Stimme verliehen. Eine Reise zu den Übersetzern, ein Gang durch eine Stadt, die an jeder Ecke Celans gedenken könnte. Vorläufig erinnert wenig an ihn: Eine Büste. Ein Straßenname. Und ein Literaturfest.

Die Sprache mit den Fingerspitzen fühlen
Celan übersetzen
Von Uta Ackermann

Regie: Fabian von Freier
Es sprachen: Aischa Lina Löbbert, Ralf Drexler und Markus Bachmann
Mitarbeit: Sabine Bohnen
Komposition: Zoltan Almashi
Ton und Technik: Gunther Rose, Hanna Steger und Wolfgang van Ackeren
Redaktion: Ulrike Bajohr
Produktion: Deutschlandfunk 2020