Freitag, 19. April 2024

Archiv

Atomkonflikt mit Nordkorea
Trump kündigt "Phase zwei" an

Mit der Ankündigung einer möglichen "Phase zwei" hat US-Präsident Donald Trump mit einer weiteren Eskalation im Nordkorea-Konflikt gedroht. Er deutete an, dass es "eine sehr raue Angelegenheit" werden könne. Zuvor hatte Trump bereits weitere Sanktionen verhängt.

Von Thilo Kößler | 24.02.2018
    US-Präsident Donald Trump am 20. Januar 2017 bei seiner Amtseinführung im Kapitol in Washington.DC, USA
    US-Präsident Donald Trump am 20. Januar 2017 bei seiner Amtseinführung im Kapitol in Washington.DC, USA (dpa / picture-alliance / J. Scott Applewhite)
    Falls die Sanktionen gegen Pjöngjang nicht zu dem erwünschten Ergebnis des Stopps des nordkoreanischen Atomprogramms führten, sehe er sich gezwungen, mit Phase zwei zu beginnen, sagte Trump am Rande des Besuchs des australischen Ministerpräsidenten im Weißen Haus. Phase zwei werde eine sehr raue Angelegenheit werden, sagte Trump wörtlich – und sie könnte außerordentlich bedauerlich für die Welt sein.
    Kurs des maximalen Drucks
    Konkreter wurde Trump nicht – er deutete jedoch an, dass er sich noch kein endgültiges Bild vom weiteren Vorgehen gemacht habe und noch nicht wisse, ob er tatsächlich diese Karte der Phase zwei spielen wolle, so wörtlich.
    Die US-Regierung hatte zuvor die Spannungen mit Nordkorea noch geschürt, indem sie weitere Sanktionen gegen Nordkorea verhängte. Damit verschärfte sie ihren Kurs des "maximalen Drucks", der Pjöngjang im Streit um sein Atom-und Raketenprogramm zum Nachgeben zwingen soll. Donald Trump sprach von den heftigsten Sanktionen, die jemals verhängt worden seien.
    Die Strafmaßnahmen richten sich gegen Dutzende von Schiffseignern, Reedereien und Handelsunternehmen. Betroffen sind insgesamt 27 Firmen, 28 Schiffe und eine konkrete Zielperson. Nach den Worten von Finanzminister Steven Mnuchin erschweren diese Sanktionen noch einmal alle Versuche Nordkoreas, das internationale Handelsembargo zu unterlaufen. Die Strafmaßnahmen sollen die letzten Einnahmequellen zum Versiegen bringen und Nordkoreas Treibstoffvorräte austrocknen.
    Pence äußert sich kritisch über Präsidentenschwester Kim Yo-jong
    Washington hat damit den Druck auf das nordkoreanische Regime noch während der Olympischen Winterspiele in Südkorea erhöht. Pjöngjang und Seoul hatten die Spiele zu einem Versuch der Annäherung genützt – beim Besuch der Schwester von Machthaber Kim Jong-Un sprach Nordkorea eine Einladung an den südkoreanischen Präsidenten zu einem Gipfeltreffen in Pjöngjang aus. Die Hoffnung, dass es am Rande der Winterspiele auch zu einem Geheimtreffen zwischen US-Vizepräsident Mike Pence und einer nordkoreanischen Delegation kommen könnte, hatte sich nach kritischen Äußerungen von Mike Pence über die Präsidentenschwester Kim Yo-jong zerschlagen.
    Die Delegation der Vereinigten Staaten wird bei der Abschlussfeier der Spiele durch die Tochter von Donald Trump, Ivanka, vertreten. Bei einem Bankett mit dem südkoreanischen Präsidenten hatte die "First Daughter" dessen Bemühungen um Entspannung konterkariert, indem sie die konsequente Umsetzung der US-Politik des maximalen Drucks unterstrich. Donald Trump hatte seine Tochter daraufhin in einem Tweet als denkbar beste Vertreterin der USA gelobt.