Featurearchiv - Spielen (2/3)

Irgendjemand muss doch hierbleiben. Die Cheerleader von Weißwasser

43:47 Minuten
Einlauf der Lausitzer Füchse, Lausitzer Füchse Weißwasser gegen Dresdner Eislöwen, Eishockey, Dresden, Eisloewen, DEL2, DEL 2, Saison 2016/2017, Eisarena Weisswasser, 09.10.2016
Einlauf der Lausitzer Füchse, Weißwasser © IMAGO / Hentschel
Von Henry Bernhard · 24.08.2021
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Die zwei, drei Minuten vor jedem Spiel gehören ihrem Auftritt. Dafür trainieren sie hart, zweimal pro Woche. Manche belächeln ihr Hobby als modischen US-Import. Aber Cheerleading bedeutet mehr als Federbüsche zu schwenken und die Hüften zu schwingen.
Es geht um Akrobatik, Präzision und immenses Vertrauen in die Gruppe. Der Auftritt ist der ganze Stolz der Mädchen. Und Eishockey der Stolz der gesamten Region. Zu DDR-Zeiten errang der Verein im sächsischen Weißwasser 25-mal den Meistertitel.
15 Jahre nach der Wende ist er der letzte Halt in einem Landstrich, dem viele den Rücken zukehren. Die Glasindustrie hielt der Konkurrenz nicht stand. Jetzt wandern die Menschen ab, vor allem die jungen, weil sie keinen Ausbildungsplatz, keine Arbeit, kein Auskommen finden.
Weißwasser, eine Stadt ohne Zukunft? Oder Modellfall des künftigen Deutschlands, wo die Herausforderungen einer alternden Gesellschaft nur früher durchgespielt werden als anderswo?

Featurearchiv - Spielen (2/3)
Irgendjemand muss doch hierbleiben. Die Cheerleader von Weißwasser
Von Henry Bernhard

Regie: der Autor
Es sprachen: Anna Magdalena Fitzi und Clara Schöft.
Ton und Technik: Michael Morawietz und Gabriele Traichel
Redaktion: Marcus Heumann, Wolfgang Schiller
Produktion: Deutschlandfunk 2006


(Teil 3 am 31.8.2021)
Henry Bernhard, geboren 1969, aufgewachsen in Weimar, studierte Politikwissenschaften und Publizistik in Göttingen. Er ist Autor und Regisseur zahlreicher Hörfunkfeatures und Fernsehreportagen. Seit 2013 arbeitet er in Thüringen als Landeskorrespondent für das Deutschlandradio.