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Attentat in Brüssel
Zwei Israelis unter den Opfern

Unter den drei Todesopfern der Schießerei im Jüdischen Museum in Brüssel sind zwei israelische Touristen. Israel stuft die Schüsse in der belgischen Hauptstadt als Terroranschlag ein. Eine vierte Person schwebt offenbar in akuter Lebensgefahr.

25.05.2014
    Belgische Polizisten am Samstag, dem 24. Mai 2014 vor dem Jüdischen Museum in Brüssel, wo ein Unbekannter mindestens drei Menschen erschossen hat.
    Belgische Polizisten am Samstagaabend vor dem Jüdischen Museum in Brüssel (EPA/OLIVIER HOSLET)
    Zwei der drei Todesopfer des Anschlags im Jüdischen Museum in Brüssel am Samstag waren Touristen aus Israel. Das bestätigte Paul Hirschson vom israelischen Außenministerium in Jerusalem am Sonntag gegenüber Nachrichtenagenturen. Zurzeit werde alles vorbereitet, um die Leichen in die Heimat zu überführen. Es handele sich um ein Paar aus Tel Aviv und die Angehörigen seien verständigt worden. Die tödlichen Schüsse eines Unbekannten am Vortag werden laut Außenministerium in Israel als Terroranschlag eingestuft. Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu hatte die Tat in der Nacht als Folge der Aufstachelung gegen Juden verurteilt.
    Der Brüsseler Bürgermeister Yvan Mayeur wies unterdessen Medieninformationen zurück, wonach das vierte Opfer des Anschlags seinen Verletzungen erlegen sei. Die Person sei aber in einem "extrem kritischen Zustand", sagte Mayeur am Sonntag der Nachrichtenagentur Belga. Zuvor hatte die Tageszeitung "Le Soir" berichtet, der schwer verletzte Mann sei gestorben.
    Täter weiter flüchtig
    Ein unbekannter Täter hatte am Samstag in dem Museum in der Innenstadt um sich geschossen und dabei drei Menschen getötet. Der Verdächtige ist weiter flüchtig. Wenige Stunden nach der Tat hatte die Staatsanwaltschaft eine erste Festnahme verkündet. Die betreffende Person werde aber nicht als Verdächtiger, sondern lediglich als Zeuge vernommen, hieß es später. Die Ermittlungen konzentrieren sich nun auf einen Mann, der nach der Schießerei zu Fuß vom Tatort flüchtete. Die Staatsanwaltschaft will sich nach Angaben der Nachrichtenagentur Belga am späten Sonntagvormittag erneut zu dem Anschlag äußern, dessen Hintergründe bisher unklar sind.
    (tön/)