Aus dem Alltag eines Werkstoffs

Latex - weißes Gold und schwarzes Gummi

Eine gelbe Gummiente schwimmt auf dem Wasser eines Swimmingpools.
Ohne Latex gäbe es keine Gummienten. © picture-alliance/ dpa / Arno Burgi
Von Uta Rüenauver · 05.07.2015
Latex lässt einen an Kondome, Hygienehandschuhe und Fetischistenmode denken. Dabei steht Latex historisch wie chemisch am Anfang des Werkstoffs Gummi und ohne diesen, in Form von Reifen, Schläuchen oder Förderbändern, wäre die moderne Welt nicht, was sie ist. Ganz zu schweigen von Schnullern, Wärmflaschen oder Kaugummis.
Latex ist der Milchsaft aus der Rinde des tropischen Kautschukbaumes. Kautschuk heißt übersetzt weinender Baum. Seine gummiartigen Eigenschaften entdeckten die Bewohner Südamerikas schon vor 2000 Jahren. Sie fertigten daraus Schuhe, Flaschen und Bälle. Aber erst als der Amerikaner Charles Goodyear 1839 herausfand, dass Latex durch die Zugabe von Hitze und Schwefel vulkanisiert und somit haltbar gemacht werden kann, trat es als elastisches, undurchlässiges Material seinen Siegeszug in der westlichen Welt an. Heute ist Latex in vielen Bereichen durch synthetische Materialien ersetzt worden. Doch als zweite Haut des Menschen ist es weiterhin unentbehrlich.
Produktion: DLF 2013