Knapp sechs Kilometer nordwestlich wiederholte sich dieses Schauspiel auf einem anderen Feld. Diese Aktion sicherte Braak einen Platz buchstäblich auf jeder Landkarte.
Denn auf den Stormarner Feldern wurde die Basis für die Vermessung ganzer Königreiche gelegt. In den folgenden Jahren hat der Astronom Heinrich Christian Schumacher große Teile Dänemarks vermessen.
Schumacher war Direktor der Sternwarte in Altona, das damals zu Dänemark gehörte. Das zu erfassende Gebiet wurde mit einem großen Netz weithin sichtbarer Messpunkte im Abstand von typischerweise 40 bis 50 Kilometern überzogen.
Die Punkte wurden zu Dreiecken zusammengefasst, deren Winkel sich mit Peilinstrumenten recht schnell präzise bestimmen lassen. Sind in einem Dreieck alle Winkel und eine Seitenlänge bekannt, so lassen sich alle anderen Seiten berechnen.
Knackpunkt ist die erste Seitenlänge. Einmal müssen die Astronomen eine Dreiecksseite vor Ort exakt vermessen. Von dieser Eichstrecke ausgehend, hangelt man sich dann von Dreieck zu Dreieck Hunderte von Kilometern weit und überdeckt so ein ganzes Königreich.
Die dänische Vermessung begann mit der millimetergenau vermessenen Braaker Basis. Die gemauerten Fundamente gibt es noch heute – gut geschützt in zwei Äckern vor den Toren Hamburgs.