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Ausländische Polizisten bei der Fußball-EM
Ratgeber und Reiseleiter

Nicht nur Fans aus Irland und Schweden sind vor der heutigen Partie gegeneinander in Paris, beide Länder haben auch Polizisten nach Frankreich geschickt. Die sollen für die Sicherheit ihrer Landsleute sorgen - und fungieren zugleich als Anker für hilflose Besucher.

Von Matthias Friebe | 13.06.2016
    Die schwedische Polizistin Carolina Paasikivi ist während der Fußball-Europameisterschaft in Paris.
    Die schwedische Polizistin Carolina Paasikivi ist während der Fußball-Europameisterschaft in Paris. (Deutschlandradio - Matthias Friebe)
    Wer in den letzten Tagen durch Paris gegangen ist, der hat vor allem irische und schwedische Fans gesehen, aber nicht nur grün-weiße und gelb-blaue Trikots bevölkerten die Stadt. Präsent sind auch Polizisten aus den beiden Ländern. Die irische Gruppe leitet Jerry Delmare aus Dublin.
    "Wir sind hier, um die französischen Kollegen zu unterstützen. Wir helfen auch den irischen Fans, die hierher gekommen sind. Es soll ein angenehmer Aufenthalt für alle Iren werden."
    Nicht nur Fragen zur Sicherheit
    Und sicher sollen sie sich natürlich fühlen. Deshalb begleiten die Polizisten sie zu allen Spielorten der irischen Mannschaft. Das gleiche gilt für die schwedischen Kollegen, extra ausgebildete und im Umgang mit Fans trainierte Polizisten. Schon seit Samstag patrouillierten gleich sechs von ihnen auf der zentralen Fanzone am Eiffelturm. Dabei, berichtet Gruppenleiterin Carolina Paasikivi, würden sie mit Fragen verschiedenster Art konfrontiert:
    "Sie fragen einfach alles: Ich habe meine Jacke gestern verloren. Wissen Sie, wo ich sie finden kann? Wo sind die Toiletten? Warum seid ihr hier? Wie passt ihr auf eure Waffen auf? Ist es gefährlich in Paris?"
    Als Antwort auf die letzte Frage sagt die Polizistin immer, dass man vorsichtig sein muss. Und deshalb gelte:
    Empfehlung, in den Fanzonen zu feiern
    "Wir empfehlen allen, in den Fanzonen zu feiern, weil man die Sicherheit hier viel besser gewährleisten kann als in großen Mengen in der Stadt."
    Und bisher fühlen sich alle sicher. Das kann ihr irischer Kollege Jerry Delmar nur bestätigen.
    "Die Fanzonen sind sehr, sehr sicher. Gleich drei verschiedene Sicherheitschecks gibt es. Alle Fans, mit denen wir gesprochen haben, fühlen sich sehr sicher."
    Polizisten mit gleicher Muttersprache als Ankerpunkte
    Die fühlen sich nicht nur sicher, die nehmen das Angebot der einheimischen Polizisten auch gerne an. Eric aus Schweden zum Beispiel meint:
    "Sie können meine Fragen auf Schwedisch beantworten. Es ist gut, sie hier zu haben. Sie können einfach ganz anders mit den Fans reden als das die französische Polizei kann, denke ich."
    Und in dieser Art hat Carolina Paasikivi auch einen speziellen Tipp für alle schwedischen Fans:
    "Wir empfehlen auch allen, auf das letzte Bier zu verzichten, weil du so besser aufpassen und gute Entscheidungen treffen kannst."
    Tipps wie diese gibt es dann ab morgen für die Schweden in Toulouse und die Iren in Bordeaux an den nächsten Spielorten.