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Auslandsgeheimdienst
BND will soziale Netzwerke ausforschen

Der Bundesnachrichtendienst will soziale Netzwerke wie Twitter und Facebook durchleuchten - parallel zur Aktivität der Nutzer. Das berichten der NDR, der WDR und die "Süddeutsche Zeitung" unter Berufung auf ihnen vorliegende Papiere.

30.05.2014
    Ein Mann öffnet auf seinem Smartphone seinen Twitter-Account.
    Twitter will über Geheimdienstanfragen informieren (dpa / Andrew Gombert)
    Ziel sei es demnach, sich ein genaueres Bild von Stimmungen in der Bevölkerung ausländischer Staaten machen zu können. Wie die SZ schreibt, macht sich der BND bei der Begründung der Pläne die Argumente des amerikanischen Geheimdienstes NSA zu eigen.
    Mit neuen Programmen sollen Daten aus sozialen Plattformen in Echtzeit ausgewertet werden können. Die Kosten werden bis zum Jahr 2020 mit 300 Millionen Euro angegeben. Der Bundestag soll in den kommenden Wochen diese Summe bewilligen.
    Digitale Aufrüstung
    Bereits in diesem Jahr will der Auslandsgeheimdienst seine Technik verbessern, um Weblogs, Foren und Portale wie Flickr, Facebook und Twitter systematisch auswerten zu können.
    Der Dienst will in mehreren Bereichen aufrüsten: Neben der Internetüberwachung sollen mobile Geräte zum Abfangen von Raketentest-Messdaten angeschafft werden; zudem will der Dienst verstärkt Verbindungsdaten ausspähen. Mit der umstrittenen massenhaften Speicherung dieser Daten arbeiten vor allem die US-Geheimdienste.
    (ach/jama)