Donnerstag, 28. März 2024

Archiv

Ausschluss russisches Paralympics-Team
"Man muss das System verändern"

Die Entscheidung des IPC, das russische Team komplett von den Paralympischen Spielen auszuschließen, findet die Zustimmung des Vorsitzenden der Deutschen Sporthilfe: "Das IPC hat ein klares Signal gesetzt, das der Weltsport braucht", sagte Michael Ilgner im DLF. Er hoffe, dass diese Entscheidung auch vor dem CAS Bestand hat.

Michael Ilgner im Gespräch mit Philipp May | 07.08.2016
    Anna Petukhova (l.) und Kseniya Ovsyannikov, Sportlerinnen der russischen Rollstuhl-Fechtmannschaft, bei einer Pressekonferenz zu den Sommer-Paralympics.
    Sportlerinnen der russischen Rollstuhl-Fechtmannschaft (imago sportfotodienst)
    Die Entscheidung des Internationalen Olympischen Komitees IOC, das anders als das Internationale Paralympische Komitee IPC russische Athleten bei den Spielen starten lässt, haben laut Ilgner für sehr viel Verwirrung gesorgt. Sie sei für Außenstehende nicht nachzuvollziehen. "Die Entscheidung hat dem Sport nicht gut getan", sagte Michael Ilgner im Gespräch mit dem DLF.
    Dr. Michael Ilgner, Vorstandsvorsitzdender der Deutschen Sporthilfe, hält eine Rede
    Dr. Michael Ilgner, Vorstandsvorsitzdender der Deutschen Sporthilfe (Thomas Frey, picture alliance / dpa)
    Ilgner schloss sich seinem Vorgänger Hans Wilhelm Gäb an, der dessen Olympischen Orden mit dem Kommentar zurückgegeben hatte, er wolle nicht die Auszeichnung einer Organisation tragen, die die Ideale des Sports verrät und der vom "schwersten Sündenfall des Sports" sprach. "Ich kann diese deutlichen Ausagen absolut mittragen", erklärte Ilgner.
    Der Chef der Deutschen Sporthilfe hätte sich zudem nach der IOC-Entscheidung ein bisschen mehr Deutlichkeit in den Aussagen deutscher Sportfunktionäre gewünscht, und er warnte: "Auch wenn es Erklärungen geben kann, dass man so entscheiden musste, muss man das System verändern. Weil so der Sport in der Gesellschaft auf Dauer an Relevanz verlieren wird."
    Das vollständige Gespräch können Sie mindestens sechs Monate in unserer Mediathek nachhören.
    Äußerungen unserer Gesprächspartner geben deren eigene Auffassungen wieder. Der Deutschlandfunk macht sich Äußerungen seiner Gesprächspartner in Interviews und Diskussionen nicht zu eigen.