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Australian Open
Angelique Kerber steht im Finale

Durch einen Zwei-Satz-Sieg gegen die Britin Johanna Konta ist Angelique Kerber ins Endspiel des ersten Grand Slam-Turniers des Jahres in Melbourne eingezogen. Dort wartet am Samstag jetzt die Weltranglisten-Erste Serena Williams.

28.01.2016
    Angelique Kerber im Viertelfinalspiel der Australian Open in Melbourne
    Angelique Kerber steht im Endspiel der Australian Open in Melbourne (picture alliance /dpa /Tracey Nearmy)
    Nach 82 Minuten Spielzeit verwandelte Kerber ihren ersten Matchball in der Rod Laver Arena von Melbourne. Der Schlusspunkt unter das 7:5 und 6:2 gegen Johanna Konta aus Großbritannien, die in der Weltrangliste etwa vierzig Plätze hinter Kerber klassiert ist. Vor allem im ersten Satz, in dem zunächst Kerber mit 3:0 führte und dann 4:5 zurücklag, war das Spiel von Unsicherheit und Nervosität geprägt. Kaum Fehler aufseiten Kerbers sorgten dann im zweiten Durchgang für die schnelle Entscheidung und ein ungefährdetes 6:2.
    Damit steht Angelique Kerber zum ersten Mal in ihrer Karriere in einem Endspiel eines Grand Slam-Turniers. "Die Zeit ist reif, ich stehe immerhin seit vier Jahren in den Top Ten", zeigte sich Kerber nach dem Spiel selbstbewusst. Im bisherigen Turnierverlauf hat Kerber nur einen Satz abgegeben. Gleich in der ersten Runde gegen die Japanerin Misaki Doi musste sie sogar einen Matchball abwehren. In der Folge spielte sich Kerber souverän durch das Turnier und besiegte dabei unter anderem im Viertelfinale ihre Angstgegnerin Victoria Asarenka.
    Bundestrainerin Barbara Rittner lobte in einer ersten Reaktion, dass Kerber heute "eine der mental schwierigsten Aufgaben in ihrem Tennisleben" gemeister habe. "Für Angie geht ein Traum in Erfüllung: In ihrem ersten Grand-Slam-Finale gegen eine der besten Spielerinnen aller Zeiten, was will man mehr", sagte Rittner weiter.
    Williams vor dem Rekord
    Am Samstag (9.30 Uhr deutscher Zeit) trifft Kerber jetzt auf Serena Williams. Die Weltranglisten-Erste aus den USA besiegte in ihrem Halbfinale Agnieszka Radwanska aus Polen souverän und schnell mit 6:0 und 6:4. Im Finale hat Kerber jetzt die Chance, als erste deutsche Tennisspielerin seit Steffi Graf wieder ein Grand Slam-Turnier zu gewinnen. Sie geht aber als klare Außenseiterin in das Spiel. Von den bisherigen sechs Duellen gegen Williams hat sie fünf verloren. Einzig im Jahr 2012 beim Turnier von Cincinatti gelang der deutschen Nummer 1 ein Sieg gegen Williams.
    "Der Traum geht weiter. Die Reise ist noch nicht zu Ende. Wenn man in einem Finale steht, will man es gewinnen. Auch Serena wird Druck spüren. Ich kann frei aufspielen, das ist nicht so schlecht", sagte Kerber im Anschluss an den Sieg heute. Auch für die US-Amerikanerin ist das Spiel ein besonderes. Mit einem Sieg könnte sie nicht nur zum siebten Mal das Turnier von Melbourne gewinnen, sondern auch den Rekord Steffi Graf von 22 Siegen bei Grand Slams einstellen.
    Mindestens Rang vier für Kerber
    Schon jetzt ist klar, dass sich Angelique Kerber mit dem Finaleinzug von Melbourne in der Weltrangliste verbessern wird und ab Montag mindestens auf Rang vier geführt wird. Ihre bisher höchste Platzierung war ein fünfter Rang im Oktober 2012.
    Bei den Herren hat sich Novak Djokovic den ersten Final-Platz gesichert. Der Weltranglisten-Erste aus Serbien bezwang Roger Federer mit 6:1, 6:2, 3:6 und 6:3. Im zweiten Halbfinale treffen am Freitag Milos Raonic aus Kanada und der Brite Andy Murray aufeinander.