Donnerstag, 18. April 2024

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Fußball-WM in Russland
Gefahr von "Putin-Infantino-Spielen"

Knapp drei Monate vor dem Beginn der Fußball-WM in Russland rückt ein politischer Boykott weiter in den Fokus. Für FIFA-Präsident Gianni Infantino wäre das ein Desaster, sagte der Sportjournalist Robert Kempe im Dlf. Infantino brauche die WM dringend, um die FIFA "mal wieder von einer anderen Sicht zu zeigen."

Robert Kempe im Gespräch mit Marina Schweizer | 31.03.2018
    Das Logo der Fußball-Weltmeisterschaft in Russland
    Das Logo der Fußball-Weltmeisterschaft in Russland (imago sportfotodienst)
    Die WM in Russland soll zur großen Bühne für den Fußball werden. Ob es allerdings die gewünschte Bühne für Wladimir Putin wird, ist seit dieser Woche fraglich. Denn: Mit dem Streit um den Giftgasanschlag in Salisbury wurden diese Woche auch schon die ersten Forderungen nach politischen WM-Boykotten laut. Großbritannien und Island haben diese bereits angekündigt.
    FIFA-Präsident Infantino unter Druck
    Für Waldimir Putin sei die WM sehr wichtig, um Russland nach außen zu präsentieren, sagte der Sportjournalist Robert Kempe im Dlf. Dafür brauche er die Bilder "wenn sich die Staatschefs die Klinke in die Hand geben und auf der Tribüne sitzen." Im Falle eines politischen Boykotts werde Putin das Thema jedoch sicher "innenpolitisch ausschlachten", so Kempe.
    Doch nicht nur für Putin seien die Absagen weiterer Staatschefs von Bedeutung - auch für FIFA-Präsident Gianni Infantino könne die WM damit zum "Desaster" werden. Infantino brauche die WM dringend, "um die FIFA mal wieder von einer anderen Sicht zu zeigen" - und nicht nur im Zusammenhang mit Korruption und staatlichen Ermittlungen.
    "Wenn die Bilder ausbleiben, gibt es die Gefahr, dass diese Fußball-Weltmeisterschaft zu Infantino-Putin-Spielen werden", so Kempe.