Mittwoch, 24. April 2024

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Bakterien in Lebensmitteln
"Geflügelfleisch ist Hauptinfektionsquelle"

Starke Bauschschmerzen, Fieber und schwerste Durchfälle: Erkrankungen durch den Erreger Campylobacter treten in Deutschland sehr häufig auf, sagte Mikrobiologin Bettina Rosner im Dlf. Rohes Hühnerfleisch sei eine der Hauptinfektionsquellen. Doch mit einfachen Maßnahmen könne man Infektionen vermeiden.

Bettina Rosner im Gespräch mit Martin Winkelheide | 22.05.2018
    Eine Geflügelfleisch-Auslage in einem Lebensmittelgeschäfts
    Wer eine Lebensmittelinfektion durch Campylobakter vermeiden will, sollte Geflügelfleisch immer gut durchgaren und bei der Zubereitung immer sorgfältig auf eine gute Küchenhygiene achten (dpa / Malte Christians)
    Unter den meldepflichtigen Lebensmittelerkrankungen in Deutschland seien Campylobakter- Infektionen die häufigste bakterielle Erkrankung, sagte Bettina Rosner vom Robert Koch Institut Berlin im Dlf. Pro Jahr gebe es etwa 70.000 gemeldete Fälle, die tatsächliche Anzahl liege vermutlich deutlich höher, so die Mikrobologin.
    Keine Geruchs- oder Geschmacksveränderung
    Rohes Geflügelfleisch sei eine bedeutende Infektionsquelle. Dem Fleisch könne man eine Bakterienbelastung nicht ansehen, es rieche und schmecke auch nicht auffällig. Insofern solle man immer davon ausgehen, dass sich Campylobakter-Bakterein auf der Oberfläche vom Fleisch befänden - und sich entsprechend verhalten, wenn man das Fleisch zubereite.
    Hände waschen und Schneidbrett säubern
    Das oberste Gebot sei ausreichende Küchenhygiene, so Rosner. Nach der Zubereitung von rohem Hühnerfleisch solle man sowohl die Hände als auch das Schneidbrett gründlich mit warmem Wasser und Seife beziehungsweise Spülmittel abwaschen. So könne eine Kreuzkontamination vermieden werden. Zudem sei das Fleisch vor dem Verzehr gut durchzugaren.
    Auch Biofleisch betroffen
    Man müsse außerdem davon ausgehen, dass auch Biofleisch mit Campylobakter-Bakterien belastet sein könne: "Der Eintrag in die Hühnerherden erfolgt häufig über Fliegen oder andere kleine Insekten und das kann man ja auch bei Biomnastbetrieben nicht vermeiden", so die Mikrobiologin.