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Beethovenfest 2016
Ostdeutsche Avantgarde in Bonn

Expressiv, querständig, unangepasst – so klinge Neue Musik aus der ehemaligen DDR. Einst war das ein Gütesiegel. Heute suggeriert es, dass es sich bei den Machern womöglich um Ewiggestrige handle. Doch es lohnt sich, ostdeutsche Avantgardemusik wieder zu hören - wie beim Beethovenfest 2016.

Am Mikrofon: Anna Schürmer | 01.10.2017
    Leipziger Streichquartett
    Vier Spezialisten für Klassik und Avantgarde: das Leipziger Streichquartett. (Foto: Leipziger Streichquartett)
    Das Leipziger Streichquartett spannte beim Beethovenfest 2016 den Bogen von Paul Dessau bis Steffen Schleiermacher und spielte Kammermusik mit verschiedentlichen Untertönen.
    Dessaus "Felsenstein-Quartett" weist in die Exilzeit zurück, Bredemeyers herbem Trio "Novembernes" liegen wegweisende Jahreszahlen deutscher Geschichte zu Grunde. Schleiermacher artikuliert in seinem Streichquartett wiederkehrende Gefühle von Ausweglosigkeit. Beethovens spätes Quartett Nr. 14 cis-Moll op. 131 verdeutlicht im zweiten Konzertteil, dass auch in früheren Zeiten avancierte Kompositionen entstanden, die sich an erlebter Wirklichkeit rieben.
    Paul Dessau
    Quartett Nr. 5
    Friedrich Goldmann
    Vier Klavierstücke
    Steffen Schleiermacher
    "Festgefressen"
    Reiner Bredemeyer
    "Novembernes"
    Ludwig van Beethoven
    Quartett Nr. 14 cis-Moll op. 131
    Matthias Bäcker, Oboe
    Steffen Schleiermacher, Klavier
    Leipziger Streichquartett
    Mitschnitt vom 29. September 2016 im Beethoven-Haus Bonn
    Diese Sendung können Sie nach Ausstrahlung sieben Tage nachhören.