Donnerstag, 18. April 2024

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Beethovenfest Bonn
Über Grenzen hinweg

Die Konzertprogramme des Asasello-Quartetts sind intelligent und anspruchsvoll und immer wieder eine Herausforderung an die Zuhörer - nämlich hellwach zu sein, mitzudenken und weiterzudenken. Auch der Auftritt des Ensembles im Beethoven-Haus war ganz nach dieser Art.

Am Mikrofon: Oliver Cech | 09.07.2018
    Die Musiker des Asasello-Quartetts halten ihre Instrumente in den Händen und stehen und sitzen vor weißem Hintergrund.
    Das Asasello-Quartett aus Köln: Rostislav Kozhevnikov und Barbara Streil (Violine), Justyna Sliwa (Viola) und Teemu Myöhänen (Cello). (Foto: Hermann und Clärchen Baus)
    Das späte Beethoven-Quartett opus 127, ein Meisterwerk der Wiener Klassik, stand beim Beethovenfest in Bonn dem Quartett-Erstling von Arnold Schönberg gegenüber. Der junge Schönberg selbst hatte sich in der Tradition von Beethoven gesehen - vor allem in der Tradition des Sinfonikers! Beethovens 3. Sinfonie habe ihm, so Schönberg, als Formmodell für sein erstes Streichquartett gedient. Die Uraufführung des dritten Streichquartetts von Mártin Illés (* 1975) trieb den Konzertabend dann endgültig über die Gattungsgrenzen hinaus. Ein Kompendium ungebräuchlicher Klänge fordert Illés von den Musikern des Asasello-Quartetts – und führt sie in ein Neuland von Spielweisen, bis hin zu Vokalgesten und Atemgeräuschen.
    Ludwig van Beethoven
    Quartett für zwei Violinen, Viola und Violoncello Nr. 12 Es-Dur op. 127
    Márton Illés
    Streichquartett (Uraufführung, Kompositionsauftrag des Asasello Quartett)
    Arnold Schönberg
    Streichquartett Nr. 1 d-Moll op. 7
    Asasello Quartett
    Rostislav Kozhevnikov und Barbara Streil, Violine
    Justyna Sliwa, Viola
    Teemu Myöhänen, Violoncello
    Aufnahme vom Bonner Beethovenfest am 22. September 2017 im Beethoven-Haus Bonn