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Begegnung am Abendhimmel
Mond, Saturn, Bergelmir

Heute Abend steht die Mondsichel ein Stück rechts von Saturn. Gegen 20 Uhr zeigen sich der Mond und der zweitgrößte Planet im Sonnensystem tief am Südwesthimmel. Rund eineinhalb Stunden später versinken sie im Horizontdunst.

Von Dirk Lorenzen | 18.09.2015
    Antares, Saturn und die Mondsichel abends tief im Südwesten
    Antares, Saturn und die Mondsichel abends tief im Südwesten (Stellarium)
    Morgen ist der Mond schon ein gutes Stück weiter gewandert. Er steht dann links oberhalb Saturns.
    Gemeinsam mit Antares, dem Hauptstern im Skorpion, bilden die beiden morgen ein hübsches Dreieck. Antares steht noch etwas tiefer als Saturn - und er strahlt nur knapp halb so hell wie dieser.
    Liefe unser Mond um Saturn herum, so wäre er dessen zweitgrößter Begleiter. Nur der Saturnmond Titan ist größer. Sein Durchmesser ist mit rund 5100 Kilometern fast eineinhalbmal so groß wie der des Mondes.
    Saturn hat noch mindestens 61 weitere Begleiter. Allerdings sind die meisten einfach eingefangene Asteroiden.
    Sie sind unregelmäßig geformt und laufen zum Teil auf weit entfernten und stark geneigten Bahnen um den Planeten - oft zudem in der "falschen" Richtung, also gegen den Drehsinn Saturns.
    Damit können diese Monde nicht gemeinsam mit dem Planeten aus einer großen rotierenden Gas- und Staubscheibe entstanden sein. Denn dann müssten sie alle in derselben Richtung laufen.
    Dafür haben die Astronomen den kosmischen Trümmern aparte Namen gegeben: Es gibt Mondgruppen mit Inuit-Namen, gallischen Bezeichnungen und Namen aus der nordischen Sagenwelt.
    Um Saturn kreisen zum Beispiel Kiviuq, Albiorix und Bergelmir. Unser Mond begleitet heute und morgen also einen Planeten mit einem in jeder Hinsicht bemerkenswerten Gefolge.