Being Günter Brus

Versuch einer radikalen Aktion

Der österreichische Künstler Günter Brus, aufgenommen am 11.03.2016 in seiner Ausstellung "Störungszonen" im Martin-Gropius-Bau in Berlin.
Der österreichische Künstler Günter Brus, aufgenommen am 11.03.2016 in seiner Ausstellung "Störungszonen" im Martin-Gropius-Bau in Berlin. © picture alliance / dpa / Michael Kappeler
Von Thomas von Steinaecker  · 30.06.2017
Das Werk des Aktionskünstlers Günter Brus umfasst eine auf den ersten Blick verstörende Welt: In den 1960er-Jahren experimentierte der Österreicher mit Körper-Aktionen. Mal spazierte er schwarzweiß bemalt durch Wien, mal urinierte und onanierte er öffentlich, mal versuchte er, sich selbst zu zerreißen.
Stets waren seine Performances in seiner Heimat begleitet von einem Sturm der Entrüstung; für seine legendäre "Uni-Ferkelei" wanderte er sogar ins Gefängnis - und floh schließlich nach West-Berlin, wo er der Körperkunst abschwor und sich der Malerei und Schriftstellerei widmete.
Was bewegte Brus damals zu seinen Aktionen? Haben sie uns noch etwas in unserer Gegenwart zu sagen, in der jeder Mensch im Internet zum Performer geworden ist, und uns nichts mehr schockieren kann?
Der Schriftsteller Thomas von Steinaecker wagt die Probe aufs Exempel: Er will eine eigene Aktion entwickeln, assistiert von niemandem anders als Günter Brus selbst. Ein Experiment mit akustisch wie existenziell ungewissem Ausgang. Mit Günter Brus, Peter Weibel, Gerhard Rühm, Teresa Präauer und anderen.
Produktion: Dlf 2017
Mehr zum Thema